Microsoft bietet mit Cortana einen eigenen persönlichen Assistenten, der kontextabhängige und nutzerspezifische Informationen anzeigen kann. Die Steuerung erfolgt per Sprach- oder Texteingabe. Damit tritt Cortana in Konkurrenz zu Apples Siri und Google Now. Im Gegensatz zu Siri steht Cortana aber auch Desktop-Nutzern zur Verfügung. Außerdem kann der digitale Assisten auch in Unternehmen eingesetzt werden, die auf Windows 10 setzen.
Auch Blackberry bietet mit „Blackberry Assistant“ einen Sprachassistenten. Allerdings steht dieser nicht in Konkurrenz zu Cortana, da der Assistent nicht auf Smartphones mit Windows 10 integriert wird, und Microsoft derzeit auch keine Pläne hat Cortana für Blackberry zur Verfügung zu stellen. Dazu kommt das bekannte Problem, dass der Sprach-Assistent in Blackberry eine viel zu hohe Fehlerquote hat, was die meisten Anwender davon abhält die Technologie zu nutzen. Außerdem spielt die Verbreitung von Blackberry derzeit nahezu keine Rolle mehr. Zukünftig wollen auch Amazon mit „Echo“ und Facebook mit „Moneypenny“ in diesen Bereich vordringen. Welche Möglichkeiten diese Sprachassistenten bieten, bleibt abzuwarten.
Generell sind aber auch Cortana, Siri und Google Now, was die die Sprachsteuerung betrifft, nicht auf ihrem Zenit angekommen. Auch Microsoft, Google und Apple müssen noch einiges am Assistenten arbeiten, damit dieser zuverlässig und vor allem effizient funktioniert. In den meisten Fällen sind die Sprachassistenten nur Zusatzgimmick. Interessanter sind hier oft die eingeblendeten Informationen, Nachrichten und Verkehrsmeldungen.
Wie in vielen anderen Bereichen auch, hat Apple mit Siri noch etwas die Nase vorne, vor allem was Bedienbarkeit und Zuverlässig angeht. Allerdings ist hier zu erwarten, dass Microsoft und Google weiter aufholen werden. Grundsätzlich hängt die Verwendung von Sprachassistenten aber auch etwas von den eigenen Ansprüchen und Erfahrungen ab. Sowohl Siri, als auch Google Now und Cortana können, abseits der Sprachsteuerung, für das jeweilige System echten Nutzen bringen. Eine Studie von Venture Beat bescheinigt Siri zwar bessere Ergebnisse als der Konkurrenz, allerdings ist auch hier noch deutlich Luft nach oben. Dass Apple es noch nicht geschafft hat, in mittlerweile fast fünf Jahren, seinen Sprachassistenten auf den Desktop zu portieren, zeigt wie komplex das Thema ist. Apple hat Siri 2011 zusammen mit dem iPhone 4s vorgestellt.
Cortana hat allerdings vor allem im PC-Bereich die Nase vorne. Denn nur Microsoft bietet einen einheitlichen Sprachassistenten für PCs, Notebooks, Tablets, Smartphones und Hybriden an. Dass dieser Assistenten dann auch noch für Konkurrenz-Systeme zur Verfügung gestellt wird, aller Voraussicht nach auch kostenlos, ist schon ein deutlicher Vorteil. Die Zukunft wird zeigen, ob Cortana auf Smartphones und auf Android/iOS konkurrenzfähig zu Siri und Google Now ist.
Zwar haben Google in Android, mit Google Now, und Apple in iOS, mit Siri, ebenfalls persönliche Assistenten, allerdings ist Cortana der einzige Assistent, der auf Smartphones, Tablets, aber auch auf PCs funktioniert. Durch die Synchronisierung der Daten und Funktionen erhalten Anwender also immer die gleiche Art Information, egal ob sie mit dem PC arbeiten, dem eigenen Tablet oder dem Smartphone. Cortana geht also weit über die Möglichkeiten von Siri und Google Now hinaus.
Dazu kommt die Möglichkeit, dass Anwender Cortana nicht nur in Windows 10 und auf Smartphones mit Windows Phone oder Windows 10 for Mobile nutzen können, sondern auch auf Android-Smartphones und auf iPhones/iPads. Im Gegensatz zu Apple beschränkt Microsoft wie Google seine Assistenten also nicht auf das eigene System. Cortana soll sich auf iPhones oder Android-Smartphones nahezu genauso bedienen lassen, wie auf eigenen Smartphones und PCs mit Windows 10. Anwender profitieren von der Interaktion und der möglichen Synchronisierung.
Allerdings kann Cortana auf Android/Apple-Geräten natürlich nicht so tief in das System integriert werden, wie in eigene Smartphones und Windows-10-PCs. Vor allem die Sprachsteuerung und der Sprachstart lassen sich auf fremden Systemen kaum durchführen. Auf Android-Systemen ist generell mehr möglich als mit iOS. Was genau Cortana auf neuen Systemen kann, wird im Laufe des Jahres noch klarer, da Microsoft neue Vorabversionen zur Verfügung stellen will.
Schließen Anwender ein Android-Smartphone oder ein iPhone/iPad an einen PC mit Windows 10 an, öffnet sich die neue Windows 10-App „Begleiter für Telefon“. Hierüber lassen sich Daten importieren oder zwischen Telefon und PC übertragen. Außerdem können Anwender hier zusätzliche Apps installieren, die ihr Smartphone mit Windows 10 verbindet. Über diesen Weg lässt sich auch Cortana installieren, sobald die Vorabversion verfügbar ist.
Mit Cortana lassen sich zwar (noch) keine Texte diktieren, aber Anwender können ihren PC und Smartphones weitgehend sprachsteuern. Vor allem auf Smartphones und Tablets ist das ganz sinnvoll, da man über diesen Weg beispielsweise die Navigation oder das Telefon steuern kann. Wie bei Siri und Google Now ist auch bei der Verwendung von Cortana ständig eine Datenverbindung zu den Servern notwendig. Das liegt daran, dass die Auswertung des Sprachbefehls über die Rechner des jeweiligen Anbieters erfolgt. Diese senden das Ergebnis zurück zum Smartphone/PC. Hier werden die entsprechenden Informationen dann ausgewertet oder ausgeführt.
Genau hier ergeben sich natürlich auch Fragen des Datenschutzes. Denn damit die Sprachassistenten funktionieren, müssen Daten gespeichert und in die Cloud übertragen werden. Wer diese Technologien nutzt, egal ob bei Apple, Google, Microsoft, Amazon oder Facebook, muss auch davon ausgehen, dass persönliche Daten übertragen und gespeichert werden. Ohne diese Übertragung sind persönliche Assistenten nicht nutzbar.
Cortana benötigt am PC kein hochwertiges Mikrofon, sondern kann auch mit einfachster Hardware zusammen funktionieren. Anwender müssen also kein Headset aufsetzen oder ein Tischmikrofon aufstellen um mit Cortana zu arbeiten. Allerdings liefern unter schwierigen Umgebungen Rechner mit zwei Mikrofonen oder ein Headset bessere Ergebnisse. Cortana funktioniert auch optimal als Navigationssystem. Der Satz „Zeige mir die Strecke zum Brandenburger Tor nach Berlin“ veranlasst den digitalen Assistenten dazu, eine Wegstrecke nach Berlin zu berechnen und diese anzuzeigen. Generell legt Cortana, wie auch Siri, großen Wert auf natürliche Sprachbedienung und Ausgabe. Hier hinkt Google Now hinterher, beziehungsweise Google setzt hier andere Schwerpunkte.
Für Cortana stehen im App-Store bereits einige Anwendungen zur Verfügung, mit denen sich der Nutzen der Sprachsteuerung weiter erhöhen lässt. Die App „Memo for Cortana“ bindet sich zum Beispiel an Cortana an und ermöglicht das Erstellen von sprachgesteuerte Notizen. Die App Fitbit steht im Store für Windows 10 als Universal-App zur Verfügung. Das heißt, die App funktioniert sowohl auf herkömmlichen PCs als auch auf Smartphones und Tablets.
Zusammen mit Cortana erfassen Anwender mit der App ihren täglichen Fitness- und Bewegungsplan. Cortana kann die Anwendung auch sprachsteuern. Anwender können also Sätze wie „Cortana, ich habe gerade ein Schnitzel gegessen“ dazu verwenden, die tägliche Ernährung und das Sportprogramm im Auge zu behalten. Umgekehrt können Anwender über Cortana auch ein Sportprogramm in Fitbit steuern. Mit „Cortana, ich war gerade 1 km schwimmen“ kann man den digitalen Assistent dazu veranlassen, diese Information zu Fitbit zu übergeben. Außerdem arbeiten Cortana, Fitbit und Windows 10 in diesem Bereich auch mit verschiedenen Hardware-Herstellern zusammen, mit deren Trackern sich die tägliche Bewegung erfassen lässt. Die Daten werden zwischen Smartphone und PC ständig synchronisiert und von Fitbit ausgewertet.
Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Systemen funktioniert derzeit noch nicht ganz problemlos, zeigt aber schon ganz gut die Möglichkeit die Cortana bietet.
Microsoft versucht Cortana aber nicht nur als Kommunikationszentrale und persönlichen Assistenten zu positionieren, sondern als sympathischen Begleiter bei der täglichen Arbeit mit dem PC oder Smartphone. Fragen Anwender zum Beispiel wo der Name „Cortana“ herkommt und haken hier sogar nach, kann Cortana persönliche Informationen von sich Preis geben. Hier wird schnell deutlich, dass Microsoft versucht, Cortana auch emotional an den Anwender zu binden, ähnlich wie Siri und gänzlich anders als Google Now. Auch hier legt Microsoft auf eher natürliches Auftreten wert.
Suchen Anwender über Cortana nach Begriffen im Internet, wird standardmäßig Bing als Suchmaschine verwendet. In den Standardeinstellungen lässt sich das derzeit leider nicht ändern. Nutzen Anwender aber Google Chrome als Browser, kann über das kostenlose Add-In Bing2Google die Suche auf Google umgeleitet werden. Damit das funktioniert, muss Google Chrome geöffnet sein, wenn ein Anwender nach einem Begriff sucht. Auch das Add-on Chrometana funktioniert ähnlich. Der Vorteil von Chrometana ist, dass Anwender nicht nur die Google Suche nutzen können, sondern auch die anonyme Suchmaschine DuckDuckGo . Die Umstellung der Suche erfolgt über die Optionen des Add-ons.
Damit das problemlos funktioniert, muss über das Startmenü Google Chrome als Standard-App für das Webbrowsen festgelegt sein. Die Konfiguration wird über Einstellungen\System\Standard-Apps vorgenommen.
Im Gegensatz zu Siri und Google Now funktioniert Cortana nicht nur auf herkömmlichen PCs mit Windows 10, sondern lässt sich auch per Gruppenrichtlinie steuern. Wollen Unternehmen die Verwendung des Sprachassistenten einschränken, stehen in Windows 10, Windows Server 2016, aber auch auf Servern mit Windows Server 2012/2012 R2 Richtlinieneinstellungen zur Verfügung. Diese sind über gpedit.msc in Windows 10 oder über den Gruppenrichtlinienverwaltungs-Editor in Windows Server 2012/2012 R2/2016 erreichbar. Zu finden sind die Einstellungen über Computerkonfiguration\Windows-Komponenten\Suche.
Um die Einstellungen in Domänen auf Basis von Windows Server 2012/2012 R2 vorzunehmen, stellt Microsoft entsprechende Vorlagendateien zur Verfügung.
Microsoft will mit Cortana aber wesentlich mehr erreichen als Google Now oder Siri. Mit Cortana Analytics Suite stellt Microsoft den Assistenten auch als Business-Intelligence-Tool für Unternehmen zur Verfügung. Cortana Analytics arbeitet dazu mit verschiedenen Datenquellen zusammen und kann auch über Cloud-Lösungen wie Microsoft Azure oder Office 365 eine Verbindung mit Ressourcen in der Cloud herstellen und Ergebnisse den Anwendern zur Verfügung stellen.
Cortana wird in diesem Bereich also auch zur ausgewachsenen Big Data-Lösung. Der Assistent arbeitet dazu auch mit Power BI zusammen, der BI-Lösung in Office 365, die Unternehmensressourcen über Excel auswertbar macht. Microsoft stellt dazu auch APIs zur Verfügung, mit denen sich alle diese Quellen an Windows 10 und Cortana anbinden lassen, inklusive der Virtualisierung über Power BI. Auswertbar sind auch große Datenmengen aus Azure Data Lake oder Azure SQL Datawarehouse. Microsoft zeigt die Möglichkeit in einem YouTube-Video.
Cortana lässt sich auch an Office 365 und damit an Exchange Online und SharePoint Online anbinden. Dadurch ist es in Windows 10 auch möglich, eigene E-Mails, Kalendereinträge und weitere Quellen zu analysieren. Auch hier steht Microsoft erst am Anfang, will diesen Bereich aber noch deutlich ausbauen.
Durch die Anbindung an Office 365 kann Cortana auch eine Zusammenfassung des Tages anzeigen, welche Besprechungen anstehen, ob Reisen geplant werden müssen und mehr. Hier profitieren daher vor allem Unternehmen und professionelle Anwender. Cortana kann auf diesem Weg auch relevante Dokumente für Besprechungen zusammenstellen, die in SharePoint Online oder einer anderen Datenquelle gespeichert sind, andere Anwender erinnern, Informationen aus sozialen Medien abrufen und vieles mehr. Natürlich bietet auch hier Microsoft die Funktion an die Einstellungen über Richtlinien zu steuern. Die Anbindung an Office 365 lässt sich im Admin-Portal deaktivieren.
Vergleicht man Cortana mit Siri und Google Now, ergeben sich im Grunde genommen drei relevante Vorteile: Erstens: Cortana funktioniert auf PCs genauso wie auf Smartphones und Tablets. Zweitens: Setzen Anwender auf Windows 10, aber auf Smartphones mit iOS oder Android, lässt sich Cortana auch hier nutzen und zwar parallel zu Siri und Google Now. Drittens: Wollen Unternehmen Cortana einbinden, stehen bereits jetzt umfangreiche Möglichkeiten zur Verfügung, die sich auf Wunsch aber auch deaktivieren lassen. In der generellen Verwendung der digitalen Assistenten sind die Unterschiede zwischen Cortana, Google Now und Siri eher marginal. Hier bieten alle drei Assistenten Vorteile, bessere Funktionen und mehr Effizienz als die Konkurrenz. In Zukunft ist aber zu erwarten, dass persönliche, digitale Assistenten noch mehr in die tägliche Arbeit eingebunden werden. Hier hat Cortana derzeit die Nase vorn, wenn es um den professionellen Bereich geht.
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