Cloud Computing hat bezüglich Technologien und Kooperationen in den letzten Monaten richtig Fahrt aufgenommen. Das verdeutlicht eine kurze Rückblende auf 2015: OpenShift Enterprise unterstützt seit einiger Zeit Linux-Container im Docker-Format und Kubernetes zur Orchesgtrierung. Microsoft und Red Hat kündigten eine Partnerschaft an, die Anwendern beim Hybrid-Cloud-Computing eine größere Wahlfreiheit und Flexibilität bietet – und zwar im Hinblick auf die Interoperabilität von OpenShift und Microsoft Azure. Im Rahmen dieser Partnerschaft wird es auch möglich sein, .Net Container in OpenShift-Umgebungen zu betreiben. Die OpenShift Commons Community ist in der Zwischenzeit auf mehr als 150 Mitglieder angewachsen, darunter finden sich Organisationen und Unternehmen wie die NASA, Accenture und Wipro. Es ist viel passiert im letzten Jahr und 2016 verspricht mindestens ebenso spannend zu werden.
Neue Technologien setzen sich immer schneller durch
In vielen Gesprächen mit Unternehmen aller Größen kam in letzter Zeit immer wieder das Thema disruptive Technologien auf. Gemeint sind damit Innovationen, die bereits vorhandene Produkte ersetzen oder verdrängen. Als disruptive Innovationen gelten USB-Sticks, Digitalkameras oder MP3-Player. Ein Beispiel aus dem Bereich der Cloud-Technologien sind Container, die mit ihrem modularen Ansatz die Erstellung und den Betrieb von Cloud-Lösungen auf eine völlig neue Basis stellen.
Als Folge der explosionsartigen Verbreitung von Containern, Docker und der Kubernetes-Technologie hat sich der PaaS-Markt massiv gewandelt. Red Hat engagiert sich hier, und auch Anwender zeigen starkes Interesse. OpenShift ist im Kern eine Plattform, um Applikationen und Services bereitzustellen, mit denen Unternehmen ihre Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Die Grund¬lagen für eine gute Web-Skalierung und Performance bilden die Unterstützung des Docker-Container-Formats und der Docker-Runtime sowie Red Hat Enterprise Linux und weitere Services aus dem JBoss-Portfolio.
Innovation und Disruption sind en vogue und werden unter anderem am Beispiel von Uber und dessen Nutzung der Cloud zur Vermittlung von Fahrdiensten heiß diskutiert. Einige sind der Meinung, dass das Thema Disruption überzeichnet werde und Uber keineswegs disruptiv sei. Wer Recht hat, bleibt dahingestellt. Ungeachtet dessen wird die Welt rapide durch Software und Automation verändert. Die Menschen verbringen heute mehr Zeit mit ihrem Smartphone als vor dem Fernseher; und wenn sie mal vor dem Fernseher sitzen, nutzen sie parallel ihr Smartphone. Sie hinterlassen selbst bei so profanen Tätigkeiten wie der Onlinesuche nach einem Buch oder dem Kauf eines Kaffees eine umfangreiche Datenspur.
Viele Unternehmen fragen sich, wie sie am besten auf technologische Innovationen reagieren und das Potenzial nutzen können. Einige haben in Innovationen investiert. Andere haben sich als Technologie-Start-ups konsolidiert und beeinflussen die Marktdynamik. Nur wenige unterstützen und fördern bislang Cloud-basierte Innovationen wie Bitcoin und Blockchain.
Von Vorbildern lernen – oder sich abgrenzen
Die Analogie zu Uber ist zugegebenermaßen reichlich abgenutzt, aber dennoch manchmal ganz hilfreich. Stark vereinfacht lassen sich Marktteilnehmer in drei Kategorein unterteilen: Die erste Gruppe will so sein wie Uber, die zweite nutzt das Uber-Modell in ihrem Stammgeschäft und die dritte grenzt sich deutlich von Uber ab. OpenShift bietet Lösungsvarianten für all drei Kategorien.
So sein wie Uber: Start-ups preisen ihre neuen Ideen immer wieder als „das Uber von“ an. Weitgehend autonome Innovation Labs und ausgegründete Geschäftseinheiten von Unternehmen zielen darauf ab, neue Märkte zu erschließen oder ihren Kunden zusätzliche Services anzubieten. Im Zentrum steht die schnelle Produkteinführung und die Möglichkeit, bei rasch steigender Nachfrage schnell wachsen zu können. Für solche Anwendungsszenarien eignen sich OpenShift Dedicated und OpenShift Online. Beide nutzen die Skaleneffekte der Public Cloud. Entwickler können sich auf die inhaltlichen Anforderungen der Services konzentrieren, falls erforderlich die APIs verwenden und Red Hat verwaltet und aktualisiert die PaaS-Umgebung und sorgt für eine hohe Sicherheit der Applikationen. In einer dedizierten Umgebung stehen für jeden Kunden eigene Ressourcen bereit. Im Laufe der Zeit wird OpenShift Dedicated in den meisten Public Clouds zur Verfügung stehen.
Das Uber-Modell nutzen: Didi Kuaidi in China und Ola Cabs in Indien arbeiten nach dem Uber-Modell, erfüllen die jeweiligen länderspezifischen Vorgaben und zählen in ihren Ländern zu den führenden Transportunternehmen. Für Unternehmen, die aufgrund regulatorischer Anforderungen ihre Applikationen in einer Private Cloud betreiben müssen, eignen sich OpenShift Enterprise und OpenShift Dedicated. Service-Provider wie die T-Systems bieten eine PaaS-Umgebung auf Basis von OpenShift Enterprise an. Andere haben Interesse daran bekundet, ihren Kunden OpenShift Dedicated im Rahmen eines Resellervertrags anbieten zu können. Hier eröffnen sich mit Cloud-Technologien neue Geschäftsmöglichkeiten.
Sich von Uber abgrenzen: Start-ups werden durch Venture Capital finanziert, damit sie für frischen Wind bei festge¬fahrenen Strukturen und Verhaltensweisen in nahezu jeder Branche sorgen – angefangen von Finanzdienstleistungen über den Handel bis zur Unternehmens-IT. Etablierte Unternehmen wollen agiler werden und stellen Applikationen und Services auf Cloud- und SaaS-Basis bereit, um so schneller auf neue Anforderungen ihrer Kunden reagieren zu können. Ihr Ziel ist es, mit ihrer zugrundeliegenden Infrastruktur flexibler zu werden und gleichzeitig die Vorteile ihrer vorhandenen IT-Investitionen weiter zu nutzen. Etablierte Unternehmen wie Amadeus, FICO und CA nutzen OpenShift Enterprise in einer Private Cloud, um innovative Cloud-Services bereitzustellen. Eingesetzt in Rechenzentrum eines Unternehmens oder in der Public Cloud wird OpenShift Enterprise so zum Fundament innovativer SaaS-Lösungen aus der Cloud.
Für 2016 plant Red Hat bezüglich OpenShift eine Ausweitung der Applikationen und Services für die PaaS-Umgebung. In Arbeit befindet sich eine Multi-Tenant-Version von OpenShift Online für die Public Cloud, die Docker-Container und Kubernetes unterstützt. Dazu kommen Erweiterungen in den Bereichen Service Catalog, Build & Deployment Automation, Mobile Services, Cluster, Scaling und Storage.
* Ashesh Badani ist Vice President OpenShift bei Red Hat
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