Communigate Pro 5.2: Alternative zu Microsoft Exchange

Der plattformunabhängige E-Mail-Server Communigate Pro 5.2 ermöglicht Outlook-Nutzern den gleichen Komfort wie unter Exchange. ZDNet erläutert die Unterschiede zwischen einer offenen und einer eng mit Windows verzahnten Lösung.

Kaum ein Microsoft-Werkzeug wird von seinen Benutzern so sehr geschätzt wie Microsoft Outlook. Mit der gelungenen Kombination von E-Mail, Terminverwaltung und Kontaktdatenbank hat Microsoft in puncto Benutzerfreundlichkeit bei den Anwendern ins Schwarze getroffen. Hauptkonkurrent Lotus Notes ist dagegen bei vielen Anwendern unbeliebt.

Um Outlook mit voller Funktionalität, vor allem echter Replikation, nutzen zu können, gibt es nur wenige Alternativen zu Microsoft Exchange. Die Unterstützung von POP3 und IMAP4 ist in Outlook zwar vorhanden, beschränkt die Nutzung jedoch im Wesentlichen auf die Funktionen von Outlook Express. Mit Communigate Pro 5.2 als Mail-Server ist dies nicht so. Outlook-Nutzer können ihren gewohnten Komfort weiterhin in vollem Umfang genießen.

Communigate Pro ist bis zu fünf Benutzern kostenlos. Bei einer Lizenz für 25 Benutzer beträgt der Bruttopreis 1070 Euro. Für 50 Benutzer werden 1785 Euro fällig. Im Gegensatz dazu muss man für einen Microsoft-Exchange-Server 2007 inklusive nur fünf Client-Lizenzen mit etwa 1500 Euro rechnen.

Auf den ersten Blick auffälligstes Merkmal ist die Plattformunabhängigkeit. Die Liste der unterstützten Betriebssysteme ist gewaltig. Auch Exoten, etwa Open VMS oder IBM OS/2, zählen dazu. Unter Windows können alle Versionen ab 2000 verwendet werden. Client-Varianten, wie XP oder Vista, sind ausreichend. In der Unix-Welt werden unter anderem Linux, Mac OS X, Solaris und Free BSD unterstützt.

Die große Liste hört sich eher nach einem Hobbyisten-Server an. Doch weit gefehlt: LDAP-Routing gehört genauso zum Leistungsspektrum wie Clustering und Authentifizierung mittels NTLM, Kerberos oder Radius. Communigate Pro bietet nativen Outlook-Support via MAPI (Bild 1) und Active Sync für Windows-Mobile-Geräte. Cal DAV zur verteilten Terminverwaltung unter Mac OS und Linux ist ebenfalls integriert.

Das integrierte Webmail-Interface hat eine große Auswahl an Skins und entspricht funktionell in etwa Outlook-Web-Access ohne proprietäre Internet-Explorer-Unterstützung, siehe Bilder 2 und 3. Anti-Spam- und Antiviren-Lösungen von namhaften Herstellern sind ebenfalls verfügbar. Sie müssen allerdings im Zwölf-Monats-Abo bezogen werden.

Webmail-Nutzer kommen mit dem kostenlosen Flash-Client Pronto in den Genuss eines Komforts, der Outlook-Web-Access bei weitem in den Schatten stellt, siehe Bild 4. Dieser Komfort steht mit jedem Browser zur Verfügung, sofern eine Flash-Unterstützung gegeben ist. Firefox- oder Macintosh-Anwender müssen sich nicht länger mit einem abgespeckten Webmail-Client begnügen.

Ganz nebenbei beherrscht Communigate Pro auch noch Instant Messaging und SIP-Telefonie. Beide Dienste sind jedoch in der aktuellen Version 5.2 wenig ausgereift, und man ist, Stand heute, mit anderen Lösungen, beispielsweise Asterisk oder VoIP-fähigen Telefonanlagen, besser bedient.

Themenseiten: Communigate, Servers, Storage, Storage & Server

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