Fujitsu-CTO Joseph Reger während der CeBIT-Pressekonferenz 2012 (Bild: ZDNet.de).
Fujitsu hat im Vorfeld der CeBIT auf einer Pressekonfernz in Hannover heute Details zu seinem Business Solutions Store genannt. Das Konzept hatte das Unternehmen bereits anläßlich seiner Hausmesse Fujitsu Forum im November in München vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Cloud-Plattform, über die unabhängige Softwareanbieter ihre Anwendungen als Software-as-a-Service vermarkten können. Sie soll Kunden ab dem Frühjahr 2011 zur Verfügung stehen.
Ähnlich wie ein App Store für Privatanwender sollen im Business Solutions Store Nutzer aus Firmen auf Geschäftsanwendungen aus der Cloud zugreifen. Fujitsu sieht den Business Solutions Store als Marktplatz für kleine und mittelgroße Softwareunternehmen, wo diese ihre Software als Service anbieten können. Eine leicht bedienbare Benutzerschnittstelle gewährleistet, dass deren Anwendungen binnen weniger Tage auf den Cloud-Betrieb und die Anforderungen des Business Solutions Store abgestimmt seien. Wie das geht, zeigt Fujitsu interessierten ISVs in einem Sonderbereich seines Messestandes auf der CeBIT in Halle 2.
Bisher hat Fujitsu 50 ISVs beziehungsweise deren Lösungen auf die SaaS-Plattform gehoben. Dazu zählen untere anderem die Messaging Lösung Open-Xchange, das Dokumentenmangementsystem Agorum und die Projektmanagementlösung Projekta von BBL, sowie Saperion. Teil des Angebots ist auch eine von Fujitsu in Japan selbst entwickelte CRM-Suite. Ziel ist es, bis Ende 2012 rund 150 Anbieter mit ihrer Software auf die Plattform zu holen.
„Der Business Solutions Store von Fujitsu ist ein voll funktionierendes Cloud-Ökosystem, und weit mehr als ein bloßes Marketing Front-End mit einem Link zu unserer Website“, sagt Herbert Lörch, CEO der Saperion AG. Man könne sich darauf verlassen, dass sich Fujitsu um das Ökosystem kümmere, einschließlich Online-Billing, der Erhebung der Zahlungen, Hosting und einem Online-Vertriebskanal. Das sei für jeden Softwareanbieter ein unschätzbarer Vorteil.
SAP und Microsoft werdne wohl nicht dazu gehören: Fujitsu-CTO Joesph Reger hatte bereits im Herbst in München erklärt: „Herkömmliche Software lässt sich nicht ohne weiteres in die Cloud transportieren. Außerdem ist es nicht für jeden Softwareanbieter sinnvoll, seine eigene Cloud zu betrieben. Wir bieten mit dem Business Solution Store einen SaaS-Marktplatz für ISVs, die nicht ihre eigene Cloud betreiben und stattdessen mit uns die Chancen des neuen Bereitstellungsmodells nutzen wollen.“
Fujistu wickelt für seien ISV-Partner alle Prozesse ab, inklusive der Abrechnung mit dem Nutzer der Anwendungen. Als Vorteil des Business Solution Store für Kunden nennt Reger die Möglichkeit, durch den Zugang zu getesteten und zertifizierten Anwendungen und Geschäftsprozessen einen sanften Übergang von bestehenden lokalen Systemen zu Cloud-Computing zu schaffen. Außerdem führt er die Cloud- und SaaS-spezifischen Merkmale, wie Abrechnung nach Verbrauch, das Wegfallen von Anschaffungskosten und die schnellere Bereitstellung von Anwendungen auf.
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