Wie die Deutsche Telekom am Vortag des offiziellen Starts der CeBIT in Hannover angekündigt hat, ergänzt sie ihre Cloud-Technologien um die offene Plattform OpenStack. Auf Basis des Cloud-Betriebssystems sollen Softwarepartner auf einfache Weise eigene Cloud-Anwendungen in die Telekom-Infrastruktur und den neuen Business Marketplace integrieren können. Über Letzteren will die Telekom ab Sommer Cloud-Applikationen für kleinere und mittelständische Unternehmen anbieten.
„Unser Ziel ist es, unseren Kunden über den Business Marketplace eine möglichst breite Palette an Geschäftsanwendungen aus der Cloud zu bieten. Mit dieser offenen Plattform schaffen wir dazu eine wichtige Voraussetzung, weil wir die Zusammenarbeit für Partner vereinfachen“, sagt Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden bei der Telekom.
Der Bonner Konzern plant, künftig mit eigenen Programmierern zur Weiterentwicklung von OpenStack beizutragen. Partnern will sie bei der Integration helfen. Auch Kunden sollen von der offenen Plattform profitieren, weil Anwendungen kostengünstiger bereitgestellt werden können und auf dieser Basis kompatibel zu anderen bestehenden Infrastrukturen sind.
„Es ist ein wichtiger Meilenstein, wenn sich die Deutsche Telekom als einer der größten Anbieter von Cloud-Services im deutschen und europäischen Markt dafür entscheidet, OpenStack zu implementieren“, sagte Jonathan Bryce, Vorsitzender des Project Policy Boards von OpenStack. Das Projekt war im Juli 2010 ins Leben gerufen worden, um Software für eine kostenlose öffentliche oder private Cloud zu entwickeln. Mittlerweile arbeiten über 60 Unternehmen an der Initative mit – darunter AMD, Canonical, Citrix, Dell und Intel. Der größte Teil des ursprünglichen Codes für die Compute-Elemente stammt von der NASA, der für Storage von Rackspace.
Der Business Marketplace startet ab sofort in einer geschlossenen Testphase. Über die Plattform sollen Mittelständler beispielsweise ihre Kundenverwaltung oder Buchführung abwickeln können. Die Telekom sortiert die Lösungen vor und kombiniert sie mit einem Rundum-Service. Dieser reicht von der Empfehlung über die Buchung von Diensten bis hin zur Abrechnung. Kunden haben die Möglichkeit, angebotene Cloud-Lösungen 30 Tage lang kostenlos zu testen und dann online zu bestellen. Ein Administrator kann über die Plattform auch die Verwaltung von Lösungen für andere Mitarbeiter übernehmen. Der größte Vorteil für Kunden ist laut Telekom-Chef René Obermann, dass sie alles aus einer Hand erhalten: Bandbreite, Speicherplatz und Rechenleistung, Anwendungen, Partnerexpertise, Unabhängigkeit von Betriebssystemen und hohe Sicherheit.
„Die Neuausrichtung der Telekom nimmt mit unserer internationalen Cloud-Strategie weiter Fahrt auf. Wir haben alles unter einem Dach, was kundenfreundliche Cloud-Dienste ausmacht. Das stärkt unsere Position fundamental“, sagte René Obermann in Hannover. „Wir sind bereits 2005 mit T-Systems als Pionier in den Cloud-Markt eingestiegen. Diesen Vorsprung aus dem Großkundengeschäft nutzen wir nun auch für andere Kunden. Mit den Cloud-Angeboten für alle kommen wir unserer Vision vom vernetzten Leben wieder ein Stück näher.“ Cloud-Dienste sollen in den nächsten Jahren signifikant zum Konzernumsatz beitragen.
Großkunden bietet die Telekom erstmals standardisierte Cloud-Lösungen zum Festpreis an. Darüber hinaus startet der Bonner Konzern sein De-Mail-Angebot. Für Großkunden ist es ab 6. März verfügbar. Für Privat- und Geschäftskunden beginnt im zweiten Quartal eine kostenfreie Schnupperphase. Auf der CeBIT ist die Telekom mit ihrem Stand D26 in Halle 4 vertreten.
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1 Kommentar zu CeBIT: Telekom-Cloud unterstützt künftig OpenStack
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Cloud
Die Cloud ist echt ne sehr praktische Sache… ich bin total begeistert. Ich benutze sie privat und auch beruflich und ich muss sagen, es hat mich echt überzeugt.
Wie das mit der Sicherheit der Daten so ist hab ich mich allerdings auch schon gefragt. Aber da scheint es ja inzwischen auch Fortschritte zu geben.