Linux-Kernel 3.3 integriert zahlreiche Android-Subsysteme

Damit nähern sich Android-Kernel und Hauptzweig wieder an, was Entwicklern beider Projekte die Arbeit erleichtern dürfte. Das Update verbessert auch die Dateisysteme btrfs und ext4, die Netzwerkfunktionen sowie die Speicherverwaltung.

Linus Torvalds hat Version 3.3 des Linux-Kernels freigegeben. Sie steht ab sofort als tar-Archiv und als einzelner Patch zum Download bereit.

Linux-Maskottchen Tux

Das Update integriert eine Reihe von Android-Subsystemen, so dass sich Android-Kernel und Hauptzweig wieder annähern. Das dürfte die Nutzung von Android-Anwendungen unter Desktopversionen von Linux vereinfachen. Das Dateisystem btrfs unterstützt jetzt im laufenden Betrieb unter anderem den Wechsel des RAID-Modus. Verbesserungen gibt es auch bei ext4: Da das Ändern der Dateisystemgröße nun vollständig im Kernel abläuft, soll der Vorgang deutlich schneller vonstattengehen.

Mit Open vSwitch ist ein zusätzlicher virtueller Netzwerk-Switch hinzugekommen. Im Vergleich zur bekannten Linux Bridge eignet er sich für komplexere Szenarien und vor allem als vSwitch in virtualisierten Serverumgebungen. Ein neuer „Teaming“-Treiber ermöglicht das Bündeln mehrerer Netzwerkschnittstellen (Bonding). Außerdem lässt sich in der Kernel-Version 3.3 der Speicher begrenzen, den TCP als Puffer nutzt, und der Zugriff von Anwendungen auf die Netzwerkschnittstellen priorisieren.

Das Booten ist ab sofort auch über EFI möglich – und zwar mit demselben Kernel-Image wie für BIOS. Eine weitere Neuerung ist die Unterstützung der C6x-Architektur von Texas Instruments. Auf ihr basieren vor allem digitale Signalprozessoren (DSPs), die in einigen ARM-Chips als Koprozessoren zum Einsatz kommen. Wie üblich wurden darüber hinaus zahlreiche Treiber aktualisiert.

Eine Liste der wichtigsten Änderungen in Kernel 3.3 findet sich bei kernelnewbies.org. Das komplette Changelog steht auf dem FTP-Server von kernel.org noch nicht bereit.

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