Adobe veröffentlicht Beta von Photoshop CS6

Zu den Neuerungen zählen eine überarbeitete Oberfläche, erweiterte Retuschefunktionen und zusätzliche Tools, etwa zur Videobearbeitung. Auch wird vermehrt Hardwarebeschleunigung genutzt. Die Final soll noch im ersten Halbjahr erscheinen.

Adobe hat eine erste Beta von Photoshop CS6 (Codename Superstition) bereitgestellt. Sie kann ab sofort kostenlos von der Adobe-Labs-Website in englischer Sprache für Windows und Mac heruntergeladen werden. Für die Installation und Produktaktivierung ist eine Adobe ID erforderlich.

Die Oberfläche von Photoshop CS6 ist deutlich dunkler als bisher (Screenshot: Stephen Shankland/CNET).
Die Oberfläche von Photoshop CS6 ist deutlich dunkler als bisher (Screenshot: Stephen Shankland/CNET).

Die kommende Version der Bildbearbeitung bietet unter anderem eine überarbeitete Oberfläche, Speichern im Hintergrund, erweiterte Retuschefunktionen und zusätzliche Tools, etwa für Videobearbeitung. Zudem wird sie vermehrt die Rechenleistung von Grafikprozessoren nutzen, um einige Funktionen (Verflüssigen, Formgitter, Transformieren und Beleuchtungseffekte) zu beschleunigen. Im Gegensatz zu Photoshop CS5 setzt Adobe dabei nicht mehr auf Nvidias CUDA, sondern auf OpenCL, wodurch auch Besitzer von AMD-GPUs von der Hardwarebeschleunigung profitieren. Auch 3D-Bearbeitungsfunktionen und Optionen zur quantitativen Bildanalyse können mit der Beta getestet werden. Sie bleiben aber der Premiumversion Photoshop CS6 Extended vorbehalten.

Beim Start von Photoshop CS6 fällt als erstes der dunklere Hintergrund auf, der den Blick stärker auf das Bild lenken soll. Hier orientiert sich Adobe an seiner Fotoverwaltungs- und Bearbeitungssoftware Lightroom. Eine weitere Parallele sind die neuen Video-Editing-Funktionen, die bei Photoshop aber deutlich umfangreicher ausfallen als in Lightroom 4. Die Software unterstützt zahlreiche Videoformate und erlaubt, einige der Standardfunktionen für die Bildbearbeitung wie Farbanpassungen auch auf Videomaterial anzuwenden. Auch Übergangseffekte stehen zur Verfügung.

Mit dem neuen Retusche-Feature „Content-Aware Move“ lassen sich auch große Objekte in einem Bild einfach verschieben oder entfernen. Die dadurch entstehenden Lücken füllt das Programm automatisch mit passenden Bildinhalten, die sich in unmittelbarer Nähe des entfernten Objekts befinden. Die Funktion kann im Modus „Extend“ auch dazu verwendet werden, Objekte in einem Bild zu verlängern. Das mit Photoshop CS5 eingeführte „Content-Aware Fill“ hat Adobe ebenfalls verbessert. So können Nutzer nun manuell den Bildinhalt auswählen, der eine durch ein entferntes Objekt entstandene Lücke füllen soll. Dadurch lassen sich zum Teil bessere Ergebnisse erzielen als mit der Automatik, die manchmal unpassende Bildteile als Ersatz auswählt.

Durch das neue Speichern im Hintergrund können Nutzer von Photoshop CS6 weiterarbeiten, während eine große Datei gesichert wird. Allerdings funktioniert das offensichtlich nicht mit dem Bild, das momentan gespeichert wird. Vektorebenen erlauben jetzt die Anwendung von gepunkteten und gestrichelten Linien sowie von Verlaufskonturen. Durchsuchbare Layer helfen dabei, benötigte Ebenen gezielt auszuwählen.

Die finale Version von Photoshop CS6 wird im ersten Halbjahr 2012 erscheinen. Eine Übersicht über alle neuen Funktionen hat Adobe zusammen mit Installationsanweisungen für die Beta in einem PDF-Dokument zusammengefasst. Außerdem gibt es eine Fragen-und-Antworten-Sammlung.

[mit Material von Stephen Shankland, News.com]

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