RIM-Manager: Es gibt keinen „Geschäftskundenmarkt“

Die "Consumerization" der IT hat einst eigenständige Märkte zusammengeführt. Mitarbeiter reden mit, wenn es um die bevorzugten Computing-Plattformen geht. RIM glaubt sich hier in einer besonders guten Position.

Research In Motion hat sich gedanklich davon verabschiedet, dass es klar getrennte Märkte für Unternehmen und Privatkunden gibt. „Es gab einmal zwei eigenständige Märkte“, sagte Alan Panezic, Chef von RIMs Enterprise-Sparte, im Gespräch mit ZDNet UK. „Hier war der Enterprise-Markt und dort der Markt für Privatkunden, und sie sollten sich nie berühren.“

Zentrale von Research In Motion

Während der vergangenen Jahre habe sich das absolut geändert. „Es gibt jetzt diesen einen großen Konsumentenmarkt. Aber außerdem ist da noch dieser sehr wichtige und einflussreiche Käufer, nämlich der CIO und seine Teams.“ Die „Consumerization“ der IT habe diesen Wandel bewirkt.

Zwar wolle sich der Blackberry-Hersteller wieder stärker auf seine Geschäftskunden konzentrieren, private Konsumenten blieben aber nicht außen vor, erklärte Panezic. Der Markt für Unternehmen und Verbraucher sei mittlerweile weitgehend identisch. Die wirkliche Herausforderung liege in dem in vielen Firmen vorherrschenden Trend, dass Mitarbeiter ihre eigenen Geräte auch für die Arbeit nutzen („Bring Your Own Device“, BYOD).

CIOs müssen Panezic zufolge weiter dieselben Aufgaben erfüllen, während zugleich Konsumenten viel mehr mitbestimmen, was die von ihnen bevorzugten Plattformen für das alltägliche Computing angeht. „Es ist nicht so, dass wir uns so sehr nach dem Konsumenten richten“, sagte der RIM-Manager. „Wir konzentrieren uns aus der Enterprise-Perspektive auf diese reale Verschiebung, die im Markt geschieht – und darauf, wie wir den CIOs helfen können, diese neue Welt zu organisieren.“

Nach Bekanntgabe der erwartet schlechten Quartalszahlen hatte RIMs neuer CEO Thorsten Heins gegenüber Analysten eingestanden, dass er vor strategischen Herausforderungen steht. Er zog dabei in Erwägung, aus der Mediendistribution und anderen auf Heimanwender zentrierten Bereichen auszusteigen.

Vor allem im Enterprise-Bereich sieht der Blackberry-Hersteller weiterhin seine Stärke. Laut Panezic ist RIM hier nach wie vor „der Goldstandard“ und den Mitbewerbern klar voraus: „Wir haben kürzlich einige Fokusgruppendiskussionen in wichtigen Städten der USA veranstaltet. „Dabei sagte jeder CIO, mit dem wir sprachen: ‚Wir brauchen euch in diesem Umfeld.'“

[mit Material von Ben Woods, ZDNet UK]

Themenseiten: BYOD, Business, Kommunikation, Mobil, Mobile, RIM, Research In Motion, Smartphone

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