Die US-Outsourcing-Branche sieht sich in diesem Jahr harten Zeiten ausgesetzt. Schon im dritten Quartal in Folge sind Auftragsvolumen und Zahl der Megadeals im IT-Outsourcing-Bereich gesunken. Das texanische IT-Beratungsunternehmen Technology Partners International (TPI) rechnet deshalb für das laufende Jahr mit einem Einbruch beim Auftragsvolumen um zehn bis 15 Prozent, berichtet das „Wall Street Journal“.
Für den schwachen Gesamteindruck verantwortlich zeichnen laut TPI vor allem der Rückgang bei den Megadeals mit einem Auftragswert von mehr als einer Milliarde Dollar sowie die geringere Anzahl von Business Process Outsourcing (BPO)-Aufträgen. Nach Berechnungen der TPI-Experten wird das Outsourcing-Volumen von 72 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 60 bis 65 Milliarden Dollar schrumpfen. Damit könnte der Wettbewerbsdruck auf die Branchenriesen wie IBM, CSC oder EDS in Zukunft noch steigen.
Laut TPI sinkt die Zahl der Megadeals in diesem Jahr von 19 im Jahr 2004 auf nur noch 15. Die durchschnittliche Vertragsdauer sinkt auf sechs bis sieben Jahre. Im kommenden Jahr könnte eine Reihe von abgelaufenen Verträgen den Outsourcing-Markt durcheinander wirbeln. So laufen etwa Megadeals von Ameritech, Bell Canada und Textron aus. Rund 70 Prozent der rund 40 Milliarden Dollar schweren Verträge werden derzeit noch von IBM, CSC und EDS gehalten.
Während den US-Branchenschwergewichten scheinbar etwas die Puste ausgeht, sind die europäischen Outsourcing-Riesen wie Siemens oder T-Systems auf dem Vormarsch. Im ersten Halbjahr 2005 hat das Volumen der Outsourcing-Megadeals in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 64 Prozent zugelegt. Die Marktforscher verzeichneten allerdings ein starkes Nord-Süd-Gefälle auf dem „Alten Kontinent“. Die größte Zahl der Transaktionen spielte sich demnach in Nordeuropa ab.
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