Das indische Chipkonsortium Semindia will mit Hilfe der indischen Regierung und des amerikanischen Chipriesen AMD in die Halbleiterfertigung einsteigen. Semindia will insgesamt rund drei Milliarden Dollar in die erste Chipfabrik des Landes investieren, heißt es übereinstimmend in indischen Medien. Die zur Chipherstellung benötigte Technologie liefert AMD. Eine entsprechende Absichtserklärung haben AMD-Chef Hector Ruiz und Semindia-Chairman Vinod K. Agarwal bereits unterschrieben, teilte AMD in einer Aussendung mit.
Mit dem Bau der Fabrik will Semindia 2006 beginnen. In drei Jahren soll dann die Produktion starten. „Unsere Vision ist es, Indien zu einer internationalen Drehscheibe für die Chipherstellung zu machen“, erklärte Agarwal. Die Vereinbarung mit AMD solle zum ersten Mal eine erstklassige Waferproduktion nach Indien bringen. Bisher hat sich das Land vor allem als Lieferant von Software- und Outsourcing-Services einen Namen gemacht. Im Vergleich zu den USA, China und Taiwan ist das Chipdesign auf dem Subkontinent relativ schwach entwickelt. Entsprechende Pläne zum Aufbau von Chipfabriken scheiterten laut dem Branchenportal Cnet bisher an mangelnder Strom- und Wasserversorgung sowie dem Fehlen von spezialisierten Ingenieuren.
AMD erhofft sich von seinem Engagement nun neue Wachstumsmöglichkeiten auf dem indischen Markt. Dem Subkontinent wird ein rasantes Wachstum bei PCs und Internetverbindungen vorhergesagt. Das Engagement in Indien werde als rein lokale strategische Partnerschaft aber keine Auswirkungen etwa auf den Dresdner Standort haben, so AMD-Sprecher Stephan Schwolow.
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