Nach einer Stagnation im laufenden Jahr werden die Chiphersteller rund um den Globus 2006 wieder mehr investieren. Geht es nach den Prognosen des US-Investmenthauses Merrill Lynch klettert das Investitionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 48,9 Milliarden Dollar. Wachstumstreiber sind demnach die Speicherchip-Hersteller, die mit einem Plus von fünf Prozent auf 16,84 Milliarden Dollar aufwarten können.
Im Speicherchip-Bereich stechen wiederum die NAND-Hersteller hervor, die mit einer Steigerung des Investitionsvolumens um sieben Prozent die rückläufigen Investitionen der DRAM-Produzenten mehr als wettmachen können. Die übrigen Chipproduzenten seien bezüglich weiterer Expansion eher zurückhaltend, berichtet das IT-Branchenportal DigiTimes. Der Abwärtstrend scheint sich aber abzuschwächen. Der Rückgang bei den Investitionen soll in diesem Bereich 2006 auf ein Prozent gedrosselt werden (2005: Minus 18 Prozent). Insgesamt hat die Chipbranche laut Merrill Lynch im laufenden Jahr rund 47 Milliarden Dollar in Investitionen gesteckt und damit genau so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Obwohl den DRAM-Herstellern in den kommenden zwölf Monaten insgesamt ein Rückgang bei den Investitionen vorhergesagt wird, gehen die US-Analysten von einem „gesunden Investitionslevel“ aus. So würden etwa einige taiwanesische Hersteller ihre Produktionskapazitäten ausbauen. Auch der deutsche Chipriese Infineon, der derzeit einen Börsengang für seine Speicherchipsparte überlegt, soll laut Merrill Lynch zum allgemeinen Investitionswachstum in der Chipbranche beitragen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. September 2005) hat Infineon konzernweit knapp 1,4 Milliarden Euro investiert und damit rund 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bezüglich der Investitionsausgaben für das laufende Geschäftsjahr hielt sich Infineon aber bedeckt. Eine Guidance für 2005/06 gebe es nicht, so eine Konzernsprecherin.
Sicher ist dagegen, dass die Chipbranche mit dem leichten Plus von vier Prozent bei den Investitionsausgaben deutlich hinter dem Wachstum bei den Umsätzen zurück bleiben wird. Merrill Lynch rechnet hier etwa für 2006 mit einem Plus von zehn Prozent auf 252 Milliarden Dollar. Nach den Berechnungen der Marktforscher von Gartner wird der Chipmarkt 2005 seine alte Rekordmarke aus dem Jahr 2000 durchbrechen und einen Gesamtumsatz von 235 Milliarden Dollar generieren. Der Branchenverband Semiconductor Industry Association rechnet übereinstimmend mit den Merrill-Lynch-Prognosen bis 2008 mit einem jährlichen Plus auf dem Chipmarkt von rund zehn Prozent.
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