Nachdem die Hightech-Branche nach dem Platzen der Börsenblase einige schwierige Jahre an den Aktienmärkten rund um den Globus durchmachen musste, scheint nun das Vertrauen der Investoren zurückzukehren. 2006 soll das Interesse an Technologiewerten nach den Prognosen von Branchenspezialisten jedenfalls zunehmen, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).
„Prinzipiell ist mehr Vertrauen im Markt“, bestätigte Helge Rechberger, Leiter der RZB-Aktienmarktanalyse. Eine besonders überdurchschnittliche Entwicklung der Technologiewerte habe er in den vergangenen 12 Monaten aber nicht beobachtet. Für 2006 ist Rechberger für den Technologiebereich „moderat optimistisch“. Die Bewertung der Unternehmen sei diesmal, ganz anders als zu Zeiten der Börsenblase, mit den Gewinnen gestiegen.
Den Aufwind spüren auch die Unternehmen selbst. Bisher haben sich etwa in den USA bei der Börsenaufsichtsbehörde SEC rund ein Dutzend Hightech-Firmen für einen Börsengang in diesem Jahr registriert. In der zweiten Jahreshälfte soll es Investmentbankern zufolge zu einer weiteren IPO-Welle kommen, so dass die Anzahl der Börsengänge des Vorjahres übertroffen werden könnte. 2005 gingen im Hightech-Bereich 30 Börsengänge über die Wall-Street-Bühne, wie das auf IPOs spezialisierte Marktforschungsinstitut Renaissance Capital herausgefunden hat.
Allem Optimismus zum Trotz wird die Zahl der Börsengänge der Boomjahre 1999 und 2000 allerdings kaum erreicht werden. Die IPO-Firmen im Technologiebereich sollen aber im kommenden Jahr zu einer größeren Bandbreite neigen. So könnten laut Investment-Spezialist Kevin Landys vom kalifornischen Finanzdienstleister Firsthand Funds ein oder zwei Unternehmen aus dem RFID-Bereich den Gang auf das Börsenparkett wagen. Darüber hinaus wird auch von Anbietern alternativer Energien etwa aus der Solarbranche ein größeres Börsenengagement erwartet.
Die Aktien von Solarzellenherstellern stoßen angesichts steigender Energiepreise scheinbar nun auch in den USA auf ein hohes Interesse der Investoren. In Deutschland hatten Solaraktien bereits im vergangenen Herbst für ein wahres Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten gesorgt. Das Debüt des deutschen Solarzellenherstellers Q-Cells etwa war 40-fach überzeichnet und spülte dem Unternehmen rund 242 Millionen Euro in die Kassen.
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