Kommunales E-Government ist in Deutschland zwar weiterhin auf dem Vormarsch, großteils fehlt es allerdings an mittel- bis langfristig angelegten Masterplänen. Zu diesem Schluss kommt eine umfassende Bestandsaufnahme des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu). „Sowohl auf nationaler wie kommunaler Ebene haben wir im Grunde seit Jahren das gleiche Problem. Vielerorts fehlt bei der Umsetzung von E-Government-Prozessen einfach der umfassende strategische Blick“, meint Studienleiter Busso Grabow.
Der Studie zufolge sind die kommunalen Unterschiede allerdings beträchtlich. Während eine Reihe von größeren und mittleren Städten mittlerweile sehr gut aufgestellt ist, sind andere Kommunen noch weit von der Umsetzung entsprechender E-Government-Konzepte entfernt. Verschoben haben sich in den vergangenen Jahren aber auch die prinzipiellen Ziele. Standen die Modernisierung von Politik und Verwaltung sowie die verbesserte Erreichbarkeit für Bürger im Vordergrund, spielt zunehmend auch die Ausschöpfung von Spar- und Rationalisierungspotenzialen eine wichtige Rolle.
Als großes Defizit gilt den Studienverantwortlichen zufolge weiterhin die tatsächliche Optimierung und Neugestaltung von Prozessen. IT werde vielfach noch immer nur dazu eingesetzt, um bestehende suboptimale Prozesse 1:1 abzubilden. „Im Sinne eines strategischen E-Governments muss die Einführung mit einer Verwaltungsmodernisierung verknüpft werden. Eine projektorientierte Planung, die Qualitätssicherung bei der Mitarbeiterausbildung sowie die Vermarktung der Anwendungen gehören dabei ebenso dazu wie das Durchführen von regelmäßigen Kosten-/Nutzenanalysen“, erklärt Grabow.
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