Analysten haben bereits im Vorfeld des Neunmonatsberichtes mit Verlusten des privaten Online-Sportwettenanbieters Bwin gerechnet. Die heute präsentierten Zahlen übertrafen die Erwartungen jedoch im negativen Sinn. Das EBITDA rutschte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres auf minus 9,4 Millionen Euro (2005: 8,3 Millionen). Der Nettogewinn fiel von 1,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf minus 49,8 Millionen Euro. Die Gesamtjahresprognose für die Brutto-Gaming-Erträge wurde von 435 Millionen auf 375 Millionen Euro gesenkt, das EBITDA soll bis Jahresende ausgeglichen sein (bisher plus 40 Millionen Euro).
„Sowohl das EBITDA als auch das Nettoergebnis lagen unter den Konsensuserwartungen. Wir hatten jedoch damit gerechnet, dass der Ausblick für das Gesamtjahr nach unten revidiert wird“, so die Analystin Vera Sudetja.
Als Grund für den EBITDA-Verlust gab das Unternehmen vor allem die verstärkten Investitionen in Marketing sowohl im Rahmen der Fußball-WM als auch für den Bereich Sportsponsoring an. Die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Marke Bwin stand dabei im Vordergrund. Akquisitionsbedingte, nicht zahlungswirksame Abschreibungen in Höhe von 27,3 Millionen Euro wirkten sich belastend auf den Nettogewinn aus.
Durch den Rückzug aus dem US-Ongame-Markt entstehen für Bwin Restrukturierungskosten von 5,5 Millionen Euro. 22,5 Prozent der gesamten Brutto-Gaming-Erträge von 288,7 Millionen Euro entfielen in den ersten neun Monaten auf den US-Markt. Die Einstellung des US-Geschäftes werde sich damit bestimmt negativ auf das Bwin-Geschäft auswirken, analysiert Sudetja. Belastend wäre vor allem die im März durchgeführte Akquisition am US-Markt, der nun hohe Abschreibungen folgen würden.
Insgesamt konnten die Erträge aus den Wettangeboten gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden. Den heute präsentierten 288,7 Millionen stehen 96,3 Millionen Euro aus dem Vorjahr gegenüber. Die Zahl der aktiven Kunden konnte in den ersten neun Monaten ebenfalls von 524.000 auf 1,8 Millionen gesteigert werden. 1,1 Millionen davon waren Neukunden.
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