Balda hat im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal erneut Verluste hinnehmen müssen. In den kommenden Monaten soll aber die anlaufende Massenproduktion von Touchscreen-Lösungen das Geschäft ankurbeln, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der Handyzulieferer produziert unter anderem die Touchscreens für Apples Iphone.
Im Auftaktquartal verbuchte Balda einen Vorsteuerverlust in Höhe von 4,86 Millionen Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 6,58 Millionen Euro eingefahren wurde. „Die Q1-Verluste lassen sich hauptsächlich auf die Restrukturierung in Europa zurückführen“, erklärte SES-Research-Analyst Jochen Reichert.
Der Umsatz der fortgeführten Bereiche ging gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert um 22 Prozent auf 63,1 Millionen Euro zurück. Für den Umsatzrückgang machte Balda vor allem die Benq-Pleite sowie die Verlagerung der Produktion führender Handyhersteller nach Asien verantwortlich.
Noch sind die mit der Touchscreen-Produktion erzielten Erlöse nach Analystenmeinung aber vergleichsweise unbedeutend. „Im Gesamtjahr 2007 sollte sich der Touchscreen-Umsatzanteil aber bereits auf gut die Hälfte belaufen“, sagte Reichert.
Vor allem in der zweiten Jahreshälfte, wenn die Produktion hochgefahren sei und die Auslieferung beginne, sollen Umsatz und Ergebnis kräftig anziehen. Balda rechnet für das Gesamtjahr mit Umsätzen von 600 bis 650 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis (EBT) soll sich auf 50 bis 55 Millionen Euro belaufen.
„Die Erwartungen für das Gesamtjahr sind unverändert, der Umsatz und insbesondere das Ergebnis werden ganz entscheidend von der zweiten Jahreshälfte getragen“, erklärte Balda-Chef Joachim Gut. Die Börse reagierte trotz der positiven Prognosen eher verhalten. Die Balda-Aktie verlor mit 10,15 Euro bis Mittwochmittag gut 3,3 Prozent an Wert.
Dabei rechnen auch Analysten mit einem signifikanten Sprung bei Umsatz und Ergebnis. Die EBT-Prognose hält Reichert allerdings für zu ambitioniert. Weil trotz der Produktion für Apple und weitere Kunden die Kapazitäten im Touchscreen-Bereich nicht ausgelastet würden, werde sich das EBT 2007 maximal auf 48 Millionen Euro belaufen.
Zudem sieht sich Balda bereits von drohenden Preisrückgängen bei Komponenten für seine Touchscreens bedroht. Da solche Preissenkungen an die Abnehmer weitergegeben würden, könne der Umsatz niedriger als geplant ausfallen, so das Unternehmen.
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