Novell hat einen bewährten Patentanwalt in sein Rechtsberater-Team berufen. Jetzt wird vermutet, dass sich der Anbieter von Suse-Linux-Software auf einen Rechtsstreit mit Microsoft vorbereitet.
Der renommierte Anwalt Eric Acker ist der Chef der Kanzlei Morrison & Foerster. Sein bemerkenswerter Werdegang schließt unter anderem 45 Gerichtsverfahren als Bundesstaatsanwalt ein. Die Kanzlei beschäftigt Experten zu allen Rechts- und Technologiefragen. Laut dem American Lawyer Magazine gehört Morrison & Foerster zu den weltweit besten Anwaltskanzleien.
Die Berufung Ackers hat eine Welle an Spekulationen ausgelöst. „Mir zeigt das, dass sich Novell auf einen Prozess mit Microsoft vorbereitet. Sie bringen ihre Geschütze bereits in Stellung“, schrieb die Rechtsexpertin Pamela Jones auf der Website Groklaw.
Novell ist in einer kontroversen Partnerschaft mit Microsoft verwickelt. Die Unternehmen betreiben einen gemeinsamen Linux-Vertrieb und -Support, der eine Freistellung der Novell-Kunden von Copyrightansprüchen seitens Microsoft umfasst. Nur drei Wochen nach dem Vertragsabschluss im vergangenen November hatte es darüber bereits Streit der beiden Unternehmen gegeben.
Ein besonderes Problem für die Partnerschaft ist die neue Open-Source-Lizenz GPLv3, wonach Freistellungen nicht selektiv erteilt werden dürfen. Somit könnte Microsoft nicht nur keine Novell-Kunden, sondern auch keine anderen Linux-Anwender verklagen. Das will Microsoft nicht akzeptieren. Der Konzern hofft, ähnliche Millionen-Deals auch mit den anderen Linux-Anbietern abzuschließen. Das wird aber immer schwieriger, denn Microsoft hat bis jetzt noch nicht offengelegt, welches die angeblichen 235 Copyrightverstöße von Linux sind.
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1 Kommentar zu Novell holt sich Top-IT-Anwalt ins Haus
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Luft wird dünner für MS
Man erinnere sich mal ein paar Jahre zurück wo eine Firma namens SCO ebenfalls von etlichen Verstössen sprach und auch angeblich die betroffenen Quelltexte darstellen wollte. Irgendwie glaube ich das es bei MS ähnlich ablaufen wird. Bislang wurd keiner der 235 Verstösse konkretisiert, aber wenn, dann sicher wieder nach SCO-Art (krytische Zeichen welche Buchstaben und Ziffern ersetzen) und letztlich nichts belegen.
MS soll endlich ein vernünftiges Betriebssystem entwickeln, welches nicht zu exorbitanten Preisen verkauft wird und dann wären doch alles in Ordnung. Aber nein das geht ja nicht, also muss das wieder auf dem OpenSource Rücken ausgetragen werden.