Nach Ablauf seines selbst gesetzten Ultimatums hat Oracle am Sonntag sein Kaufangebot für BEA Systems in Höhe von 6,66 Milliarden Dollar zurückgezogen. Zugleich machte der Konzern deutlich, dass er sein Angebot von 17 Dollar pro BEA-Aktie nicht wiederholen werde.
Für das Scheitern der Akquisition macht Oracle in erster Linie den BEA-Vorstand verantwortlich: „In den letzten 20 Tagen hat der BEA-Vorstand unser Angebot wiederholt abgelehnt und war auch zu dem von uns vorgeschlagenen Treffen ohne Vorbedingungen nicht bereit. Auch wollte der Vorstand unserer Bitte nicht nachkommen, die Aktionäre über unser Angebot entscheiden zu lassen. Sollten die Anleger mit dieser Entscheidung nicht einverstanden sein, liegt es an ihnen und nicht an Oracle, entsprechende Schritte einzuleiten“, heißt es in einer von Oracle veröffentlichten Erklärung.
Zumindest beim größten BEA-Aktionär, dem Milliardär Carl Icahn, blieb Oracles Aufruf nicht ungehört. Icahn hatte zwar die Forderung des Vorstandes nach einem höheren Angebot unterstützt, aber auch eine Entscheidung durch die Aktionäre gefordert. Andernfalls, so Icahn in einem Brief an BEA, könne es zu einem Rechtsstreit oder einem Kampf um Stimmrechte kommen. „Ich bin mir sicher, dass mir der BEA-Vorstand zustimmt, dass ein Unruhe stiftender Streit um Stimmrechte oder eine rechtliche Auseinandersetzung nicht erstrebenswert sind“, schrieb Icahn.
Die Forderung des Vorstandes nach einem Übernahmepreis von mindestens 21 Dollar pro Aktie bezeichnete Icahn als eine Taktik zur Erhaltung der eigenen Posten. Mit ernsthaften Verhandlungen habe eine solche Forderung nichts gemein.
Die Börse hatte bereits am Freitag auf die angekündigte Ablehnung der Oracle-Offerte reagiert. Die BEA-Aktie schloss zum Wochenende mit einem Preis unter dem Oracle-Angebot. In den drei Wochen, in denen das Oracle-Angebot zur Verhandlung stand, lag die BEA-Aktie immer über den gebotenen 17 Dollar.
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