Die Deutschen werden in diesem Jahr rund 10,9 Milliarden Euro für Waren aus dem Internet ausgeben. Das sind neun Prozent mehr als im Jahr 2006. Der Onlinehandel mit Waren erreicht damit einen Anteil von 39,5 Prozent am Gesamtumsatz des Versandhandels (27,6 Milliarden Euro im Jahr 2007). Zu diesem Ergebnis kommt die heute veröffentlichte Studie „Distanzhandel in Deutschland“, die das Forschungsinstitut TNS-Infratest im Auftrag des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (BVH) durchgeführt hat.
Neben Waren kaufen die Deutschen für rund 5,9 Milliarden Euro digitale Dienstleistungen wie Downloads oder Online-Tickets im Internet ein. Davon entfallen 37 Prozent auf den Bereich Mobilität (Flugtickets, Bahntickets, Mietwagen), 34 Prozent auf Reiseausgaben (Pauschalreisen und Übernachtungen), 13 Prozent auf das Ticketing, 9 Prozent auf Entertainment (zum Beispiel MP3-Dateien, Klingeltöne, Spiele) und 2 Prozent auf Computer-Software. Addiert man die Dienstleistungsumsätze mit den Online-Warenumsätzen des Versandhandels ergibt sich daraus eine Gesamtsumme aller deutschen Online-Shopping-Umsätze von rund 16,8 Milliarden Euro.
Nach Warengruppen betrachtet wird im Internet das meiste Geld für Bekleidung, Textilien und Schuhe ausgegeben – in Summe rund 3,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,8 Milliarden Euro). Das entspricht einem Zuwachs von etwa 40 Prozent. Darauf folgen Medien, Bild- und Tonträger mit insgesamt rund 2 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,8 Milliarden Euro) sowie Unterhaltungselektronik mit rund 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,4 Milliarden Euro).
Spitzenreiter beim Onlinehandel sind Versender, die ihre Waren per Katalog und Internet anbieten. Sie legen im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent auf rund 4,2 Milliarden Euro Online-Umsatz zu (Vorjahr: 3,9 Milliarden Euro). An zweiter und dritter Stelle folgen die so genannten Ebay-Powerseller (gewerbliche Anbieter auf Ebay) mit rund 2,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,99 Milliarden Euro) und die reinen Internetanbieter, die auf 2,4 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,5 Milliarden Euro) Online-Umsatz kommen.
Thomas Lipke, Vorsitzender des Ausschusses E-Commerce im BVH führt die positive Entwicklung auf die steigende Attraktivität des Interneteinkaufs zurück: „Neue dreidimensionale Produktansichten ermöglichen ganz andere Einblicke in das, was das Besondere der einzelnen Artikel ausmacht. Durch IPTV – also Fernsehen im Internet – kann außerdem eine ganz neue Erlebniswelt mit eigenen Geschichten rund um die Produkte aufgebaut werden.“
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