Das EU-Projekt „Enabling Grids for E-sciencE“ (EGEE), das global verteilte Rechenressourcen effizient nutzbar machen will, ist in die dritte Phase gestartet. Mittlerweile sind 250 Standorte beteiligt, die über 60.000 CPUs und mehr als 20 Petabyte Speicherplatz in das Grid-Computing-Projekt einbringen. Das Ergebnis ist eine Art virtueller Superrechner.
Eine Aufgabe des Rechnernetzwerks wird nach dem für Sommer geplanten Start des Large Hadron Colliders (LHC) am Kernforschungsinstitut CERN die Verarbeitung der LHC-Datenmassen umfassen. Die Beschleuniger-Experimente zur Elementarteilchenphysik werden voraussichtlich mehr als 15 Petabyte an Daten pro Jahr liefern.
Die Bewältigung der Datenmassen via Grid biete in diesem Fall den Vorteil, dass die vielen internationalen LHC-Projektpartner zumindest im Bereich der Rechenressourcen lokal investieren könnten, erklärt Rüdiger Berlich, Grid-Experte am Institut für Wissenschaftliches Rechnen des Forschungszentrums Karlsruhe. Die gebündelte Leistungsfähigkeit der Standorte in 48 Ländern – auch außerhalb Europas – steht etwa 8000 Nutzern rund um die Uhr zur Verfügung. Ein automatischer „Resource Broker“ weist den einzelnen Anfragen Rechenleistung zu, um Lasten zu verteilen und Ressourcen möglichst optimal zu nutzen – bei aktuell über 150.000 Anfragen pro Tag.
Das EGEE-Projekt wurde bereits 2004 gestartet und geht nach zwei erfolgreichen Zwei-Jahres-Phasen nun in die dritte derartige Periode. Es kooperiert auch mit anderen Grid-Initiativen. Unter anderem werde daran gearbeitet, die Middleware von EGEE zu der Unicore-Middleware kompatibel zu machen, so Berlich.
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