Für neun von zehn Nutzern bringen Handy und E-Mail einen Gewinn an Lebensqualität und Flexibilität. Bei den Handybesitzern steht auf Rang eins der Vorteile ein Plus an persönlicher Sicherheit (95 Prozent). Das hat eine repräsentative Studie im Auftrag des Hightech-Verbandes Bitkom ergeben. „Praktisch niemand, der Handy und E-Mail nutzt, möchte darauf mehr verzichten“, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer bei der Vorstellung der Studie in Berlin.
Allerdings gaben 64 Prozent der Befragten an, sich zumindest manchmal von Informationen überflutet zu fühlen. Vor allem Ältere sehen die Informationsfülle kritisch. Dafür machen die Befragten zwar hauptsächlich das Fernsehen verantwortlich, „entscheidend ist aber die Summe der Medien, die wir nutzen“, erklärte Scheer. „Offensichtlich fehlt es noch an Know-how, mit der Informationsvielfalt effizient umzugehen.“
72 Prozent der privaten Nutzer möchten jederzeit mit ihrem Mobiltelefon erreichbar sein. Dabei gibt es Unterschiede nach Altersgruppen: Die 14- bis 29-Jährigen Handynutzer wollen zu 80 Prozent stets erreichbar sein, bei den Senioren ab 65 Jahren sind es „nur“ 58 Prozent.
Unter den beruflichen Anwendern kann nach eigener Aussage fast jeder zweite maximal einige Stunden auf das Handy verzichten. Nur eine Minderheit von 29 Prozent sagt, sie könnte länger als einen Tag ohne das Gerät auskommen. 39 Prozent der Diensthandy-Nutzer wollen sich überhaupt nicht von dem Gerät trennen. „Ob die ständige Erreichbarkeit hilft oder belastet, hängt stark vom richtigen Einsatz digitaler Kommunikation und der richtigen persönlichen Einstellung ab“, so Scheer.
Im Berufsleben sieht der Bitkom die Herausforderung vor allem in einem guten Management der elektronischen Post: In Unternehmen würden viele Geschäftsvorgänge nur noch per E-Mail abgewickelt. Absprachen fänden seltener telefonisch statt, Unterlagen würden elektronisch statt in Papierform verschickt. Anders als bei der Papierpost werde der elektronische Briefkasten nicht nur einmal pro Tag geleert. Jeder vierte berufliche Nutzer schaue permanent nebenbei auf den Posteingang. Ein weiteres Drittel lese immerhin mehrmals täglich seine E-Mails.
„Die E-Mail hat ihre Stärke dort, wo sie wichtige Informationen schneller und leichter zugänglich macht“, sagte Scheer. „Doch nicht immer ist sie der Königsweg – zu viele und zu belanglose Nachrichten lenken vom Wesentlichen ab.“ Wirklich wichtig sind nach Angaben der Befragten im Schnitt lediglich 40 Prozent der beruflichen E-Mails.
54 Prozent der beruflichen E-Mail-Nutzer wünschen sich deshalb Orientierungshilfen vom Arbeitgeber: Regeln, welche Vorgänge per E Mail erledigt werden sollen und welche besser per Telefon oder im persönlichen Gespräch. Für E-Mail-freie Tage im Job plädiert aber nur eine Minderheit von 37 Prozent der beruflichen E-Mail-Nutzer.
Für neun von zehn Nutzern bringen Handy und E-Mail einen Gewinn an Lebensqualität und Flexibilität (Bild: Bitkom). |
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