Der polnische IT-Konzern Comarch hat bekannt gegeben, sich mehrheitlich an der SoftM AG zu beteiligen. Vorstand und Aufsichtsrat von SoftM unterstützten das Vorhaben. Ziel ist es, aus Comarch und SoftM „einen führenden Anbieter von IT-Lösungen für den Mittelstand in Europa, insbesondere in den deutschsprachigen Ländern und in Osteuropa“ zu schmieden.
Die Beteiligung der Comarch-Gruppe an SoftM soll im Zuge einer Kapitalerhöhung erfolgen. Durch die Ausgabe von 1,5 Millionen Stückaktien fließen SoftM Mittel in Höhe von rund fünf Millionen Euro zu. Zudem hat Comarch mit Altaktionären der SoftM AG bereits einen Vertrag zum teilweisen Erwerb von Aktien geschlossen. Comarch wird so die Mehrheit an der SoftM AG erhalten. Freien Aktionären der SoftM AG bietet Comarch im Rahmen eines Pflichtangebots 3,45 Euro je SoftM-Aktie an.
SoftM soll nach Abschluss der Transaktionen als eigenständiges Unternehmen mit unverändertem Managementteam und gleicher strategischer Ausrichtung in die Comarch-Gruppe eingegliedert werden. Die Münchener erwarten sich davon neue Wachstumsmöglichkeiten in allen Geschäftsfeldern. „Insbesondere in den wachstumsstarken Märkten Osteuropas können wir uns durch die ausgeprägten direkten und indirekten Vertriebskanäle von Comarch sehr schnell zu einem bedeutenden Player entwickeln“, sagt SoftM-Vorstandsvorsitzenden Franz Wiesholler.
SoftM hat gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Investors auch die Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Der Softwareumsatz von 14,9 Millionen Euro lag demnach um sieben Prozent über dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg auf rund 500.000 Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Verlust von deutlich über einer Million Euro verzeichnet.
Comarch, Anbieter von Software sowie Consulting-, Integrations- und Programmierdiensten, zählt mit rund 3000 Mitarbeitern an 23 Standorten in 11 Ländern zu den führenden polnischen IT-Firmen. Es wurde 1993 gegründet und ist seit 1999 an der Warschauer Börse notiert. 2007 erwirtschaftete das Unternehmen mit Hauptsitz in Krakau einen Umsatz von 154 Millionen Euro und ein Konzernergebnis von 11,3 Millionen Euro.
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