SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann wird sich angeblich schon ab Ende Januar sukzessive aus dem operativen Geschäft zurückziehen und Co-CEO Léo Apotheker die alleinige Führung des Walldorfer Softwarekonzerns überlassen. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Capital. Ursprünglich sollten beide Manager bis Ende Mai eine gleichberechtigte Doppelspitze bilden.
Apotheker wird dem Bericht zufolge bereits auf der Bilanz-Pressekonferenz am 28. Januar die Zahlen für das abgelaufene Fiskaljahr präsentieren. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage will SAP zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2009 abgeben. Auch das mittelfristig angepeilte Ziel, die operative Marge von aktuell rund 28 Prozent auf 35 Prozent zu erhöhen, wird rund zwei Jahre verschoben. Apotheker zufolge gilt dieses Ziel erst wieder, „sobald die Wirtschaftskrise ausgestanden ist“.
Im vergangenen Jahr hatte SAP einen radikalen Sparkurs angekündigt, der auch 2009 unbefristet fortgesetzt werden soll. Zu den Maßnahmen zählen ein Einstellungsstopp, der Verzicht auf eine Verlängerung befristeter Arbeitsverträge und weitgehend auch auf Dienstreisen. Dadurch sollen kurzfristig 200 Millionen Euro eingespart werden.
SAP-Chef Léo Apotheker bereitet ohnehin einen tiefgreifenden Konzernumbau vor. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, will er Doppelfunktionen streichen und die derzeit bis zu zehn Hierarchiestufen reduzieren.
Zuletzt hatte sich SAP gleich zwei Großaufträge sichern können. Für bis zu 300 Millionen Dollar soll Europas größter Softwarekonzern die UN mit einer neuen Management-Lösung ausstatten. Außerdem wird die Bundesagentur für Arbeit künftig SAPs Enterprise-Resource-Planning-Software einsetzen, um ihr Personal- und Finanzwesen zu betreiben.
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