Chinas führender Suchanbieter Baidu hat in New York eine Klage gegen Register.com eingereicht. Der US-Registrierdienst habe einen Angriff zugelassen, der Baidu vorübergehend außer Gefecht gesetzt und entstellt habe, heißt es in der Klageschrift.
Baidu spricht von „grober Vernachlässigung von Pflichten“ auf Seiten der Amerikaner, die dazu geführt habe, dass baidu.com „ungesetzlich und bösartig abgeändert“ wurde. Am 12. Januar war die englische Version der chinesischen Suchmaschine vorübergehend nicht erreichbar gewesen. Besucher wurden auf eine Site umgeleitet, auf der eine Gruppierung namens „Iranian Cyber Army“ (Cyberarmee des Iran) sich zu dem Anschlag bekannte. Sie hatte nach eigenem Bekunden einen Monat zuvor auch Twitter in ähnlicher Manier angegriffen.
Baidu zufolge war die chinesische Website baidu.cn nicht betroffen. Baidu hat in China einen Anteil von 62,2 Prozent am Suchmarkt, Google dagegen 14,1 Prozent, wie die Comscore-Zahlen vom November auswiesen.
Die Klage wirkt zum jetzigen Zeitpunkt wie ein weiterer Schritt im Zusammenhang mit Googles aufsehenerregender Weigerung, seine chinesische Sucher weiter selbst zu zensieren. Gestern hatte Google außerdem den Start von zwei Android-Handys in China auf unbestimmte Zeit verschoben, nachdem die angekündigten Gespräche mit chinesischen Behörden wenig Erfolg versprechen: Die chinesische Regierung hatte auf Googles Schritt nur mit einem Hinweis reagiert, Firmen müssten die chinesischen Gesetze respektieren, wenn sie dort Geschäfte machen wollten.
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