Bericht: Deutsche Post verzögert De-Mail-Einführung

Durch gezielte Lobbyarbeit soll das Unternehmen den Start des Projekts im kommenden Jahr verhindert haben. Dadurch will es sich angeblich einen Vorteil für den eigenen Online-Service verschaffen. Die Post weist alle Vorwürfe zurück.

Die Deutsche Post blockiert angeblich durch gezielte Lobbyarbeit den von der Bundesregierung geplanten Service „De-Mail“. Wie die Financial Times Deutschland (FTD) berichtet, könnte sich der Start von Bürgerportalen für vertrauliche Online-Post bis 2011 verzögern. Ursprünglich sollte das entsprechende Gesetz noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden.

Wie das Blatt meldet, fürchtet die Post zum einen „die aufkommende Konkurrenz durch elektronische Briefdienstleister“ und will sich zum anderen einen Startvorteil für ihr eigenes Online-Projekt verschaffen. Für das erste Halbjahr 2010 plant das Unternehmen demnach die Einführung elektronischer Brief-Dienstleistungen.

Die Post selbst weist den Bericht der FTD zurück. „Wir sind zu einer Anhörung eingeladen worden und haben unsere Meinung dazu gesagt – wie andere Interessengruppen auch“, so ein Konzernsprecher gegenüber der Zeitung.

Einen Pilotversuch von De-Mail startet der Bund gemeinsam mit der Deutschen Telekom und United Internet im Oktober in Friedrichshafen. Dabei sollen beispielsweise die Akzeptanz des Dienstes unter Bürgern sowie die abgesicherte Übertragung getestet werden.

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