Navigationsgeräte, automatisch abblendende Rückspiegel oder intelligente Scheinwerfer – Elektronik ist aus dem Auto nicht mehr wegzudenken. Prognosen der Unternehmensberater von Mercer Management Consulting zufolge wird der Markt für Elektrik und Elektronik im Auto bis 2015 jährlich um knapp sechs Prozent zulegen und auf 230 Milliarden Euro anschwellen. Dann könnte die Elektronik bereits 30 Prozent des gesamten Fahrzeugwertes ausmachen. Derzeit sind elektrische und elektronische Bauteile sowie Software rund um den Globus für 20 Prozent des Autowertes verantwortlich.
„Durch den konstanten Strom an Neuerungen im Fahrzeug wird die Autoelektronik auch in Zukunft deutlich überdurchschnittliches Wachstum und gute Margen ermöglichen“, erklärt Studienautor Guido Hertel. Wachstumsmotor ist dem Automobilexperten zufolge die Ausdehnung bereits existierender Anwendungen der Oberklasse in untere Marktsegmente.
Für Aufwind sorgen zudem innovative Features. Die steilste Aufwärtskurve kann in den kommenden Jahren die Elektronik für den Innenraum für sich verbuchen. So drängen Entwicklungen aus dem Bereich Verbraucherelektronik in das Auto. Ipod, WLAN und Co. sorgen laut Mercer aber auch für neue Herausforderungen bei der technischen Integration und Systempflege im Fahrzeug.
Die zunehmende Rolle der Automobilelektronik betont auch Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). „Ohne Automobilelektronik wären unsere Autos heute lange nicht so sauber, sparsam, sicher, leise und komfortabel. Sie ist also eine entscheidende Schlüsseltechnologie, die notwendig ist, sowohl den hohen Anforderungen des Gesetzgebers als auch den anspruchsvollen Erwartungen unserer Kunden gerecht zu werden“, erklärt Gottschalk.
Nach Expertenmeinung werden Europa und Japan zwar in den kommenden Jahren im Bereich Automobilelektronik führend bleiben, müssen sich allerdings zunehmend mit starker Konkurrenz aus Asien messen. „Das bedeutet, dass ein Asien-Engagement für die meisten Hersteller von Autoelektronik Pflicht ist“, betont Hertel. Auch bei Hightech-Produkten drohe den westlichen Anbietern wachsende Konkurrenz aus Billiglohnländern. Deshalb müsse die Kostensenkung weiter vorangetrieben werden. Als Maßnahmen empfiehlt Hertel etwa Standardisierung sowie Outsourcing und Offshoring.
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