Die Software-Entwickler des Open-Source-Smartphones Neo 1973 haben am heutigen Montag bekannt gegeben, dass das Gerät ab sofort über die Projekt-Homepage bestellt werden kann. Als Markengeber und Hardwarelieferant tritt First International Computer (FIC)auf, das bereits zugesichert hat, dass auch die Hardware-Teile so zugänglich wie möglich gestaltet sind.
Die jetzt erhältliche erste Version des Iphone-ähnlichen Linux-Telefons ist in erster Linie für Entwickler gedacht und kostet 300 Dollar. Für 150 Dollar Aufpreis bietet Openmoko zudem ein erweitertes Set inklusive Werkzeugtools an. Mit diesem lässt sich das Gerät in seine einzelnen Bestandteile zerlegen.
Analysten beurteilen die Marktambitionen des Open-Source-Phones skeptisch. „Das ist auf jeden Fall ein sehr interessantes Projekt. Angesichts der Marktdominanz von Nokia und den etablierten Betriebssystemen wie Symbian oder Windows-Mobile wird es aber sehr schwer werden, sich am Markt behaupten zu können“, sagt ABI-Research-Analyst Stuart Carlaw. Anwender würden von einer Offenlegung der Entwicklercodes und leichterem Zugang zur Hardware sicherlich profitieren. Angesichts der derzeitigen Marktsituation kann sich der Telekommunikationsexperte aber nicht vorstellen, dass sich in naher Zukunft an den geschlossenen Produktionsvorgängen etwas ändern wird.
Wie das Iphone und andere aktuelle Smartphones setzt das Neo 1973 ebenfalls auf Touchscreen-Technologie. Die Größe des Bildschirms beträgt 2,8 Zoll und wartet mit einer VGA-Auflösung auf. Angetrieben wird das Smartphone von einem 266 MHz schnellen ARM-Prozessor von Samsung. Darüber hinaus sind 128 MByte SDRAM sowie 64 MByte NAND-Flash-Speicher verbaut.
Derzeit wird nur GPRS unterstützt. UMTS oder EDGE sind in der ersten Generation nicht vorgesehen. Entwicklerangaben zufolge will man aber schon bald mit einem Hardware-Upgrade auftrumpfen. Die weltweite Vermarktung für den Massenmarkt soll im Oktober 2007 starten. Im Laufe des nächsten Jahres sollen drei weitere Telefone des Openmoko-Projekts veröffentlicht werden.
Open-Source-Phone als Antwort auf Nokia und Co (Foto: openmoko.com). |
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1 Kommentar zu Open-Source-Iphone wird mit Hackertools ausgeliefert
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Treibende Kraft: Community
Immer wieder interessant, wie "Experten" versuchen eine Prognose über ein Thema zu stellen, von dem Sie anscheinend keinerlei Ahnung haben.
Das OpenMoko Projekt war und ist von Anfang an nicht als Konkurrenz gegen Nokia und Co. angetreten. Hier gilt es einer speziellen Zielgruppe ein Gerät schmackhaft zu machen. Natürlich ist der Markt hier nicht zu vergleichen mit dem Markt der Kiddie-Handys von Nokia und Co.
Genauso wie die Buisness-Mobiltelefone ala Nokia Communicator und SE P9XX nicht den gleichen Marktanteil haben.
Hier werden also mal wieder Äpfel oder sollte ich besser sagen Appel ;) mit Birnen verglichen.
Fakt ist die treibende Kraft hinter diesem Projekt wird die Community sein. Von ihr hängt es ab ob OpenMoko ein Erfolg wird oder nicht.
In der Vergangenheit hat die Internet-Community gezeigt, das sie durchaus in der Lage ist ein Produkt nach vorne zu puschen. Profitiert haben davon bisher Appel (Ipod), Microsoft (Xbox) oder Routerhersteller wie z.B. Linksys (WRT-Router).
Dank der Community und zahlreicher entgeltlich arbeitenden Entwickler gab es schnell alternative freie Software die diese Geräte in erheblichen Umfang aufgewertet haben.
Dies wohlgemerkt ohne das die meisten Firmen dies unterstützt oder fokussiert hätten. Es gäbe heute den Ipod, Playstation und Xbox nicht wenn nicht einige wirkliche "Experten" aus der Community gefallen daran gefunden hätten diese Geräte zu modifizieren (Sowohl Soft- als auch Hardwareseitig).
Bisher war das allerdings mühsame Kleinarbeit. Ohne Informationen über die internen Abläufe des Gerätes hat es Wochen und Monate gedauert bis man in der Lage war Änderungen vorzunehmen. Kaum waren diese fehlerfrei sind die Hersteller auf eine neue Hardware-Reversion oder ein Firmware-Update übergegangen und das ganze Spiel musste von vorne beginnen.
Hier setzt OpenMoko an. Ein "Handy" das von Anfang an offen entwickelt wurden ist. Jeder Entwickler weiß also genau auf welche Hardware und welche Software er zurückgreifen kann.
Potential ist mehr als reichlich vorhanden. Sollten einige der "großen" Open-Source Projekte einschwenken (z.B. portable Version von OpenOffice, Firefox, Thunderbird, Syncronisation mit phpgroupware, egroupware, kolab und co. usw.) dann wird OpenMoko ein ernst zu nehmendes Gerät.
Sollte dies geschehen, springen evtl. auch Firmen wie TomTom mit auf den Zug und dann steht auch dem heraustreten aus der Nische nichts mehr im Wege.
Nicht zu vergessen die zahlreichen kleinen Entwicklungen, welche von tausenden freier Programmierer vorangetrieben werden und so für jede Problemstellung eine Lösung anbieten.
In den meisten Fällen wird diese auch noch kostenlos zu haben sein.
Erst wenn man all diese Punkte mit berücksichtigt kann man darüber urteilen ob OpenMoko ein Erfolg wird.
Eine Standard-Marktanalyse von "Experten " ist da nichts wert.