Die schottische University of St Andrews hat ein Konzept einer wiederaufladbaren Batterie vorgestellt, die zehnmal mehr Strom als heute übliche Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Modelle speichern kann. Sie wird als „air-fueled“ bezeichnet, also sauerstoffgetrieben, und heißt deshalb STAIR (St. Andrews Air).
Die Grundidee besteht darin, die Lithium-Kobalt-Oxid-Elektrode heutiger Lithium-Akkus durch eine poröse Kohlenstoff-Elektrode zu ersetzen. Dies ermöglicht es den Lithium-Ionen und Elektronen in der Zelle, mit dem Sauerstoff in der sie umgebenden Luft zu reagieren, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Unsere bisherigen Resultate haben unsere Erwartungen weit übertroffen“, sagt Chemieprofessor Peter Bruce. Sein Projekt wurde vom britischen Engineering and Physical Sciences Research Council (EPSRC) bisher mit rund 1,6 Millionen Pfund (1,8 Millionen Euro) finanziert.
Die neuen Akkus würden die Laufzeit tragbarer elektronischer Geräte revolutionieren und den erneuerbaren Energien weiteren Schwung verleihen, wenn sie zu bestimmten Tageszeiten erzeugten Sonnen- und Windstrom aufnehmen und später abgeben, sagen die Forscher. STAIR könnte auch in elektrischen Fahrzeugen zum Einsatz kommen.
Die Schotten beschreiben ihre Akkus als sparsam: Sie seien billiger herzustellen als heutige Modelle, da poröser Kohlenstoff weniger koste als das Lithium-Kobalt-Oxid, das er ersetzt. „Der Schlüssel ist, den Sauerstoff in der Luft als Reagens einzusetzen, statt die benötigten chemischen Stoffe in der Batterie mit sich herumzutragen“, erklärt Bruce.
Das auf vier Jahre angesetzte Forschungsprojekt läuft seit zwei Jahren, endet also 2011. Bis zur kommerziellen Einführung von STAIR werden aber nach Schätzung von Bruce mindestens noch fünf Jahre vergehen.
Der hier skizzierte Akku böte mehr Leistung für weniger Geld als heutige Modelle, wird aber nicht vor 2014 produziert werden (Bild: EPSRC).
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