Linux soll auch auf dem Desktop populär werden

"Unternehmen interessieren sich nicht für Software-Kreuzzüge"

Teilnehmer des Linux-Desktop-Summit in San Diego sind optimistisch, dass das Open Source-Betriebssystem auch im Desktop-Markt einen respektablen Marktanteil erreichen wird. Studien sehen Linux mit einem Marktanteil zwischen 0,5 und zwei Prozent auf dem dritten Platz hinter Windows und Mac OS.

Die Referenten der Veranstaltung setzen dabei auf eine bessere Oberfläche, eine größere Auswahl an Business-Applikationen sowie auf ein intelligenteres Marketing. Analysten zufolge könne bereits mit kleinen Änderungen, die das Aussehen Windows-ähnlicher machen sollen, viel gewonnen werden. „Es dreht sich um das Look and Feel. Das lässt sich relativ einfach ändern. Packen wir’s an.“

Auch Änderungen bei der Vermarktungs-Strategie wurden gefordert. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, Microsoft-Kunden zu Linux-Nutzern zu machen, solle man sich lieber um Kunden kümmern, die sich Microsoft-Software nicht leisten können. Um Linux bei Unternehmen erfolgreich zu machen, solle künftig auch nicht mehr so sehr auf das Argument der „ethischen Überlegenheit“ gesetzt werden. „Unternehmen interessieren solche Software-Kreuzzüge nicht. Die interessiert lediglich, ob ihre Mitarbeiter ihre Aufgaben produktiver erledigen können“, so ein Analyst.

Auch die Software-Unterstützung soll besser werden. Während im Bereich Office-Software bereits gute Anwendungen in ausreichender Zahl verfügbar sind, ist in anderen Bereichen noch Flaute. Dies trifft insbesondere auf Spiele zu. Hauptgrund sei der teilweise mangelhafte Treiber-Support der Hardware-Hersteller. Auch die zunehmenden Produktionskosten von Top-Titeln machen es für die Hersteller eher wenig attraktiv, zusätzlich in eine Portierung auf Linux zu investieren.

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1 Kommentar zu Linux soll auch auf dem Desktop populär werden

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  • Am 26. April 2004 um 18:04 von Lachdanan

    Ha!
    Und Ihr Linuxer wettert immer gegen Windows?! Wenn es Windows nicht gäbe, hättet Ihr doch nix zum Nachbasteln!!

    Nun zum ernsten Teil:
    Es ist relativ egal, ob die Linux-GUIs mehr oder weniger Windows-like aussehen. Wichtig ist die Benutzerführung. Der Benutzer muss von der Oberfläche angesprochen werden ("oberfläche an user.. bzzz.." :-)), er muss sich zurecht finden. Microsoft investiert in diesem Bereich einiges, um eine positive User-Experience zu gewährleiten. Und das ist etwas, was die Entwickler der Linux-GUIs auch machen sollten (sofern dies finanziell möglich ist). Und man sollte nicht versuchen, Dinge anders zu lösen als wie dies bei Microsoft getan wurde. In den Tiefen des Systems kann jeder das machen, was er für den richtigen Weg hält. An der Oberfläche wartet der User, und der will – frei von irgendwelchen Flamewars – im Internet surfen, einen Brief schreiben oder sich einen Film anschauen. "Unternehmen [und normale Anwender, Anm. des Autors] interessieren solche Software-Kreuzzüge nicht!"

    In diesem Sinne, frohes Nachbasteln! :-)

    Lachdanan

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