Britische Regierung lehnt DRM-Verbot ab

Kritiker sehen eine Verletzung der Verbraucherrechte durch Kopierschutz

Die britische Regierung hat am Montag eine Gesetzesinitiative zum Verbot von Digital Rights Management (DRM) abgelehnt. Die Initiative beruht auf einer Petition, die 1414 Briten auf der regierungseigenen Petitionswebseite unterzeichnet hatten.

„DRM überwacht nicht nur die Einhaltung von technischen Schutzmaßnahmen. Es gibt den Rechteinhabern auch noch nie da gewesene Auswahlmöglichkeiten, wie und zu welchem Preis ein Verbraucher digitale Medien kaufen und nutzen kann“, heißt es in einer Stellungnahme der Regierung. „Es ist klar, dass die Bedürfnisse und Rechte der Anwender beachtet werden müssen. Sie müssen darüber informiert werden, was genau sie kaufen, wie und wo sie das Produkt nutzen dürfen und welche Beschränkungen bestehen.“

Die Petition war von dem Blogger Neil Holmes eingebracht worden. In der Petition wird Kopierschutz-Systemen vorgeworfen, sie schränkten die Möglichkeiten der Verbraucher zum Vergleich konkurrierender Angebote für den Kauf von digitalen Downloads und CDs ein. Holmes hatte zuvor eine Untersuchung zum Thema DRM durch die unabhängige All Party Parliamentary Internet Group ausgelöst. Die Gruppe hatte einen besseren Schutz von Verbrauchern vor in die Privatsphäre eingreifende Techniken wie dem Sony-Kopierschutz-Rootkit aus dem Jahr 2005 gefordert.

Aber auch andere Organisationen kritisieren DRM-Technologien. Becky Hogge, leitende Direktorin der Open Rights Group, sieht ein wachsendes öffentliches Interesse am Thema Kopierschutz. Einige DRM-Techniken seien in der Lage, die dem Verbraucher im britischen Urheberrecht zugesicherten Rechte zu beschneiden. Als Beispiel nannte sie die Fair-Use-Bestimmungen des Urheberrechts, die das Anfertigen von Hörproben für Musikkritiken oder als Anschauungsmaterial erlauben. Ein vollständiges Kopierverbot durch DRM schränke dieses Recht ein.

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