Die Erhöhung der Mehrwertsteuer, die Deutschland 2007 ins Haus steht, wird laut Philips-Deutschland Chef Hans-Joachim Kamp nicht die Preise für Konsumelektronik in die Höhe treiben. „Der Preisverfall bei Flachbildschirmen lag in der Vergangenheit bei mehr als zehn Prozent. Das wird die Steuererhöhung mehr als ausgleichen“, erklärt Kamp im Interview mit dem „Tagesspiegel“. Das Ziel der Hersteller sei es, die Preise möglichst stabil zu halten, gleichzeitig aber dem Konsumenten bessere Ausstattung und Technik zu bieten.
Nach dem starken Wachstum von acht Prozent im Jahr 2005 hat dieser Trend auch 2006 angehalten. In der Unterhaltungselektronik sieht Kamp auch im kommenden Jahr großes Potenzial, obwohl die TV-Branche schon vor der Fußball-WM einen regelrechten Einkaufs-Boom erlebt hat. „Der Ersatzbedarf bleibt groß. Bei klassischen Fernsehern liegt er bei 70 Prozent – 45 Millionen TV-Geräte in Deutschland haben noch eine alte Bildröhre“, erläutert Kamp seine Prognose. Plasma- oder LCD-Fernseher stünden in Deutschland ganz oben auf den Wunschlisten.
Kamp, der auch Chef der Internationalen Funkausstellung IFA ist, die von 1. bis 6. September in Berlin stattfindet, sieht bezüglich der klassischen Unterhaltungselektronik in Deutschland eine Entwicklung vom Land der Ingenieure zum Land der Anwender. „Dem Konsumenten ist egal, wo ein Fernseher gebaut wird. Er will ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, einen guten Service und Zuverlässigkeit. Wir produzieren für den Weltmarkt und wären mit der Fertigung in Deutschland nicht wettbewerbsfähig“, so der Chef von Philips-Deutschland.
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1 Kommentar zu IFA: Preisverfall federt Mehrwertsteuererhöhung ab
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Zweckoptimismus
Die Aussage ist nicht ganz zutreffend. Bei genauem HInsehen sinkt das Reallohnnieveau in Deutschland. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer mag zwar durch Preisverfall auf ein plus/minus Null hinauslaufen. Aber bei sinkender Kaufkraft ist ein Gleichbleiben des Preises letztlich auch eine Erhöhung durch die Hintertür.
Ich denke, zu Beginn des nächsten Jahres werden die Normalverdiener große Augen machen – und viele EInkäufe zurückstellen. Die nächste "Preisrunde" der Sozialversicherung, nämlich mehr Beiträge und gleichzeitig mehr selbst zahlen, wird ein übriges tun.
Rumble