Britische Polizei verhaftet zum ersten Mal Filesharer

Betroffene haben Musik vor ihrer Veröffentlichung getauscht

Die Polizei von Cleveland hat in Großbritannien erstmals Nutzer von Filesharing-Plattformen verhaftet. Den insgesamt sechs Personen wird vorgeworfen, über einen Server in Amsterdam illegal Musik oft noch vor ihrer Veröffentlichung getauscht zu haben. Alle Betroffenen waren registrierte Nutzer der inzwischen nicht mehr existenten Online-Tauschbörse OiNK, die bereits Ende Oktober vergangenen Jahres von britischen und niederländischen Polizeibehörden geschlossen worden war. Laut Angaben des Internationalen Verbandes der Phonoindustrie (IFPI) wurde damals die „größte Pre-Release-Quelle“ für Musik im Internet aus dem Verkehr gezogen.

Die fünf Männer im Alter zwischen 19 und 33 Jahren wurden gemeinsam mit einer 28-jährigen Frau mittlerweile aber wieder auf Bewährung ohne Kaution freigelassen. Wie BBC News berichtet, wurde bisher keine Anklage erhoben.

Maßgeblich an den Verhaftungen beteiligt war neben der Polizei von Cleveland auch die britische Tonträgerindustrie (BPI). Diese hatte die Behörden in ihrem Vorgehen gegen die Nutzer der Filesharing-Website OiNK von Anfang an unterstützt. „Die illegale Verbreitung von Musik im Internet, besonders von noch nicht veröffentlichten Werken, richtet immensen Schaden an“, erklärt die BPI gegenüber BBC News. Der Schlag gegen die Online-Tauschbörse OiNK sei in dieser Hinsicht ein wichtiger Erfolg.

Laut Daniel Knöll, Sprecher des Bundesverbands Musikindustrie, sind auch in Deutschland rund 40.000 Strafanzeigen wegen illegalem Filesharing erfolgt und 16.000 Zivilverfahren eingeleitet worden. Einen Fall, wo ein Nutzer einer Internet-Tauschbörse verhaftet worden sei, habe es hierzulande bislang allerdings noch nicht gegeben.

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