AOL verärgert User mit „Marketing-Freunden“

Kontaktlisten des Instant Messenger mit Bots gespickt

Die Nutzer des AOL Instant Messenger AIM fanden am Donnerstag eine zweifelhafte Überraschung in ihren persönlichen Kontaktlisten vor: Auf scheinbar wundersame Weise hatten sie plötzlich zwei „Buddies“ mehr. Bei den unbekannten „Freunden“ handelte es sich um so genannte Bots, automatische Informationssysteme, die offenbar das Marketing des Multimediakonzerns ankurbeln sollten. „MovieFone“ und „ShoppingBuddy“ machten die wenig erfreuten User auf das amerikanische Kinoprogramm und Weihnachtsgeschenkideen aufmerksam. Besonders für Kunden außerhalb der USA erwiesen sich die falschen Freunde als nutzloses Ärgernis, da die ungebetenen Gäste ausschließlich über amerikanische Kinos und amerikanische Shops informieren.

Eigentlich werden „Buddies“ von den Benutzern des Instant Messenger, der zur Echtzeit-Kommunikation zwischen den Personen dient, selbst ausgesucht und auf die Kontaktliste gesetzt. Die beiden Bots wurden den Usern ungefragt aufgedrängt und verwiesen anhand von Film- und Shoppinglinks teilweise auf US-AOL-Seiten. Der „ShoppingBuddy“ kann eine Weihnachtswunschliste aufnehmen und gar von den persönlichen Wunschlisten auf Webshops, die das jeweilige Produkt anbieten, verlinken. Kumpel „MovieFone“ sucht dem AIM-Benutzer das beste Feiertagsfilmangebot aus.

AOL-Vertreter aus den USA wiesen die Kritik an den automatisierten Programmen mit der Rechtfertigung zurück, dass die Bots ja leicht zu löschen seien. Die Tatsache, dass es sich bei diesen allerdings um nichts anderes als lästige Spams handelt, ließ man lieber unter den Tisch fallen. Nach Angaben von AOL Deutschland Communications Manager Tobias Riepe handle es sich um eine „Testphase“, zu der ausschließlich die amerikanischen Kollegen Auskunft geben könnten. „Diese zwei Buddies sind nicht von AOL Deutschland in die Kontaktlisten eingestellt worden. Die Angelegenheit fällt nicht in die Verantwortlichkeit von AOL Deutschland“, so Riepe.

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu AOL verärgert User mit „Marketing-Freunden“

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  • Am 22. November 2005 um 8:31 von Kai aus FFM

    Wer braucht noch AOL
    Ich war in den 90ern selber mal Kunde bei diesem Anbieter. Die Erkenntnis, dass man im WWW eigentlich nur einen ISP mit Dial-In-Möglichkeit braucht und auf den ganzen AOL-Content nebst grottiger Zugangssoftware und vielen anderen Ärgernissen wie ständigen Verbindungsabbrüchen und Abrechnungsfehlern gut verzichten kann, kam mir zum Glück schon vor vielen Jahren.

    Ich frage mich, wozu man AOL überhaupt braucht?

  • Am 21. November 2005 um 23:38 von M. Großbernd

    AOL verärgert User mit
    Sollte AOL selbst zum Spammer unter Ausnutzung seiner administrativen Möglichkeiten als Provider u. Portal-Anbieter werden, wechsele sicher nicht nur ich zu einem Anderen.
    Es lebe die seriöse Konkurrenz !!!

  • Am 21. November 2005 um 19:48 von Aoh Elle

    AOL nervt
    Ich erinnere mich daran, dass zu meinen Internet-Anfangstagen 1996 AOL schon durch zweifelhafte Aktionen recht unangenehm aufgefallen war – und scheinbar hat sich nicht viel geändert.

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