Internet-Suchmaschinen müssen nicht nur die Masse der Informationen im Netz bewältigen, sie haben auch die äußerst komplexe Aufgabe den reichhaltigen und subjektiven Bedeutungsinterpretationen des menschlichen Gehirns gerecht zu werden. Die Wissenschaft bezeichnet diese Diskrepanz zwischen Maschine und Mensch als semantische Lücke. Um diese zu schließen, bemühen sich Forscherteams innerhalb des K-Space-Netzwerks, ein von der EU gefördertes Exzellenz-Netzwerk.
„Dieses sogenannte ‚Cluster of Excellence‘ hat den Zweck die besten Partner auf internationaler Ebene zusammen zu bringen, damit Wissenschaftler aus diesem Bereich besser zusammen arbeiten können“, erklärt Thomas Sikora, Professor für Nachrichtenübertragung an der TU Berlin und Mitinitiator von K-Space. Die Dateimenge, die abgespeichert werden könne, werde in fünf bis zehn Jahren enorm steigen. Die Frage sei, so Sikora, wie diese Daten wieder zu finden seien. Das wirtschaftliche Interesse an den Ergebnissen, die hier entstehen, sei sehr hoch. „Auch Sicherheitsfirmen zeigen sich interessiert. Mit den Anwendungen, die innerhalb von K-Space entwickelt werden, können Videoinhalte besser analysiert und interpretiert werden“, so der Nachrichtentechniker.
Das Projekt befasst sich vor allem mit der Indexierung, Suche und Repräsentation von Mulitmediamaterial sowie mit Interaktionsmöglichkeiten. Suchmaschinen gewinnen aus Audio- und Videosignalen medienspezifische Inhalte und müssen daraus semantische Inhalte interpretieren. „So können Bilder in Text oder ein anderes Format übersetzt werden, das Suchmaschinen unterstützt“, so Sikora weiter.
K-Space hat Anfang 2006 seine Arbeit aufgenommen und verbindet 14 europäische Partner, hauptsächlich Institute und Universitäten, darunter TU Berlin, das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz in Kaiserslautern oder die Joanneum Research Forschungsgesellschaft in Graz. Die EU fördert K-Space über drei Jahre mit einem Betrag in der Höhe von 5,55 Millionen Euro.
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