Die Deutsche Telekom hat zwar den IPTV-Start zum Bundesligaauftakt am 11. August aufgrund technischer Probleme verschoben, ein Run auf die Übertragungstechnik über das Internet-Protokoll hat dennoch eingesetzt. Teilweise unbemerkt von der Öffentlichkeit haben andere Sportarten mittlerweile ihre Präsenz durch Übertragungen im Web erhöht. Dazu zählen die deutsche Basketball-, Tischtennis- und Eishockey-Bundesliga.
„Wir möchten die Angebote ausbauen und verfeinern. Wir sind überzeugt, dass noch viel Potenzial in dieser Form der Tischtennis-Übertragung steckt“, sagte beispielsweise der Ausschussvorsitzende der Tischtennis-Liga, Christoph Reuhl, dem Magazin Sponsors. Allerdings sei derzeit noch ungeklärt, wie die Übertragungen langfristig finanziert werden können. Neben einem kostenpflichtigen Angebot steht offensichtlich auch ein sponsorenfinanziertes Konzept zur Debatte. Mit IP-Angeboten könnten die in Deutschland weniger populären Sportarten ihre Fangemeinden vergrößern, weil die jeweilige Sportart ausführlicher Beachtung fände.
Auch die Basketball-Bundesliga arbeite an einem Konzept für die kommende Saison und plane voraussichtlich ein Pay-per-View-Verfahren, um die Kostendeckung zu sichern, berichtet das Magazin. Um möglich viele Basketball-Fans zu erreichen, sollen „die Preise für die Übertragungen pro Live-Event auf alle Fälle sehr moderat sein“, unterstreicht Jan Pommer, Chef der Basketball-Liga. Und auch die Deutsche Eishockey-Liga beabsichtigt, ab der kommenden Saison die Höhepunkte einzelner Spiele im Web zu zeigen, „nachdem der Test mit insgesamt über 70.000 Usern während der Finalspiele der abgelaufenen Saison erfolgreich verlaufen ist.“ Die anfallenden Kosten will die Liga selbst aufbringen, zumindest für den Anfang. Als entscheidenden Punkt für die Zukunft der Sportangebote im Internet stellt Sponsors die Frage, inwieweit die Zuschauer bereit sind, für Sportcontent im Web zu bezahlen. „Denn nur so werden sich die Projekte für die Sportarten wohl langfristig finanzieren lassen.“
Dass IPTV einen enormen Markt darstellt, bestreiten selbst skeptische Experten nicht mehr. In Europa rechnet das britische Marktforschungsunternehmen Screen Digest im Jahr 2009 bereits mit einem Anteil des IPTV von zehn Prozent am gesamten Pay-TV-Markt. Und in den Vereinigten Staaten liegt die IPTV-Verbreitung inzwischen bei 20 bis 30 Prozent aller Haushalte. IP-Möglichkeiten machten das TV-Verhalten insgesamt individueller, meint Alf Henryk Wulf, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der deutschen Alcatel SEL. Es werde beispielsweise möglich, Sportübertragungen gemeinsam anzuschauen und sich darüber auszutauschen, obwohl man in verschiedenen Städten vor dem Bildschirm sitze. „Die Menschen wandeln sich vom passiven Betrachter zum aktiven Medienakteur“, so Wulf.
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