Dräger & Lienert Informationsmanagement hat ein mobiles RFID-System mit integrierter Braillezeile für Blinde entwickelt. Das bestehende System „Tag It Guide“ wurde um eine Ausgabeeinheit für Blindenschrift erweitert. „Wir möchten etwa Supermärkte für Blinde zugänglich machen“, sagt Geschäftsführer Hansjörg Lienert. Vorgestellt wird das System vom 13. bis 15. März bei der Hilfsmittelausstellung im Rahmen der Center on Disabilities Conference der California State University Northridge.
Der kabellose RFID-Reader des „Tag It Guide“ liest Informationen aus RFID-Chips. In Verbindung mit mobilen Geräten wie PDAs, bestimmten Mobiltelefonen oder dem speziell für Blinde entwickelten Organizer Pronto der Firma Baum gibt das System nicht nur Audioinformationen aus, sondern zeigt die Daten auf einer Braillezeile an. In Umgebungen mit hohem Geräuschpegel wie Supermärkten ist das von Vorteil, so Lienert. Audioinformationen seien dort nicht unbedingt exakt zu hören.
Auch für Bildungszwecke ist das System geeignet, etwa E-Learning oder die Erschließung taktiler Objekte in Museen. Sind diese mit RFID-Chips ausgestattet, kann der „Tag It Guide“ ihre Informationen abrufen. „Wenn es um Wissen geht, macht es einen deutlichen Unterschied, die exakte Schreibweise eines Wortes nachlesen zu können“, sagt Lienert.
Ab Mai dieses Jahres ist als nächster Schritt eine Unterstützung von Daisy XML per Konverter geplant. „Das Programm interpretiert implizite Strukturen“, so Lienert. Beispielsweise würden Kapitelstrukturen in PDF- oder Word-Dokumenten in vergleichbare Strukturen von Daisy XML konvertiert. Außerdem könnten Sprechroboter schriftliche Texte in Audio umwandeln. Im resultierenden Hörtext kann dann entsprechend den Dokumentstrukturen navigiert werden.
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