Studie: Chinesen ziehen Instant Messaging E-Mails vor

Interessen sind anders gelagert als in westlichen Ländern

Instant Messaging zählt in China zu den beliebtesten Aktivitäten im Internet. Anders als in westlichen Ländern machen chinesische Nutzer kaum Gebrauch von E-Mails, sondern tauschen lieber IM-Nummern aus, um miteinander zu kommunizieren. Laut einer Erhebung von CCID Consulting gelten rund 60 Millionen der etwa 210 Millionen Internetnutzer in China als aktive Instant-Messaging-User.

Viele Chinesen sind bei mehreren IM-Diensten parallel angemeldet und nutzen sie für unterschiedliche Gruppen von privaten oder geschäftlichen Kontakten. Anders als bei E-Mail-Konten erfordert die Registrierung bei einem Instant Messenger in China meist keine Angabe des realen Namens, was den Nutzern aufgrund der herrschenden Internetzensur entgegenkommt.

Chinesischer Marktführer unter den IM-Diensten ist derzeit QQ, ein Service von Tencent Holdings. QQ zählt rund 315 Millionen aktive Nutzerprofile, was nicht zuletzt auf den Trend zur Mehrfach-Registrierung zurückzuführen ist. Der Marktanteil liegt bei 79,6 Prozent.

Der stärkste Mitbewerber des heimischen Dienstes ist Microsoft mit seinem Windows Live Messenger, der insbesondere Business-Nutzer anspricht. Microsoft bringt es in China auf rund 16,5 Millionen aktive Nutzerprofile. Außerdem vertreten – allerdings mit deutlich geringerem Marktanteil – sind unter anderem Google Talk und Baidu Hi, ein Service von Chinas beliebtester Suchmaschine, der erst in diesem Jahr an den Start gegangen ist.

In Deutschland sind IM-Services vor allem bei der Jugend sehr beliebt, wie eine Untersuchung des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) vom Februar gezeigt hat. Etwa drei Viertel der befragten Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahren nutzen regelmäßig einen IM-Dienst.

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