Die steigende Nachfrage nach multimedialen Angeboten im Netz treibt die Internetnutzung in Deutschland voran. Dies geht aus der aktuellen ARD/ZDF-Online-Studie hervor, die seit 1997 das Internetnutzungsverhalten deutscher Bundesbürger analysiert.
Demnach haben in diesem Jahr 42,7 Millionen Erwachsene einen Online-Zugang, was einem Anteil von 65,8 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich ein deutlicher Zuwachs von 1,9 Millionen Internetnutzern.
Besonders gefragt sind der Studie zufolge Multimedia-Angebote. So rufen 55 Prozent der Nutzer Online-Videos auf und schauen live oder zeitversetzt TV-Sendungen im Internet. Die höchsten Zuwachsraten weisen die so genannten „Silver Surfer“ auf. Von dieser Gruppe der 60- bis 79-Jährigen surfen inzwischen bereits 29,2 Prozent im Internet.
„Neben unseren linearen Programmen in Radio und Fernsehen spielen Audio- und Video-Inhalte auf Abruf im Internet eine immer größere Rolle“, erklärt Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzender der ARD/ZDF-Medienkommission. Schon heute sei der eigenständige Charakter des Mediums Internet erkennbar, der aufgrund seiner zahlreichen Möglichkeiten beim Publikum sehr gut ankomme. So würden Online-Inhalte vor allem aufgrund ihrer Zeitunabhängigkeit und der Verknüpfung mit einer Fülle von Zusatzinformationen geschätzt. „Unsere Abrufstatistiken belegen, dass die meisten Nutzer noch viele Wochen oder Monate nach der Ausstrahlung in Hörfunk oder Fernsehen Sendungen abrufen, wenn sie sich für bestimmte Inhalte und Themen in unseren Internetangeboten interessieren.“
ZDF-Intendant Markus Schächter ergänzt: „Abruf-Fernsehen ist schon jetzt ein fester Bestandteil der Fernsehnutzung. Jeder Zweite sieht schon heute Videos und Sendungen im Netz.“ Der Untersuchung zufolge spiegelt sich das steigende Interesse an Online-Videos auch in der Verbindungstechnik der Anwender wider: Mittlerweile verfügten bereits 70 Prozent der deutschen Internetnutzer über einen Breitbandanschluss. Im Vergleich zu 2007 entspricht dies einem Anstieg von elf Prozent.
Die vollständigen Ergebnisse der bundesweiten Repräsentativstudie werden die beiden Sendeanstalten erst im Juli veröffentlichen. Im Rahmen der Untersuchung wurden im März und April dieses Jahres 1802 Erwachsene in Deutschland befragt.
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