Apple droht Musikindustrie mit Schließung von iTunes

Erhöhung der Lizenzgebühren in den USA könnte zu Verlusten beim Verkauf von Musikdownloads führen

Apple hat für den Fall, dass das Copyright Royalty Board (CRB) die Lizenzgebühren für Musikdownloads erhöht, mit einer Schließung des iTunes Music Store in den USA gedroht. Dies berichtet Fortune unter Berufung auf Eddy Cue, den Chef von iTunes. „Wenn iTunes dazu gezwungen wird, eine Erhöhung der Lizenzgebühren zu schlucken, wird es sehr wahrscheinlich, dass der Online Store finanzielle Verluste einfahren wird“, hieß es schon in einer Erklärung, die Cue im vergangenen Jahr beim CRB eingereicht hatte.

Von den 99 US-Cent, die Apple in der Regel für einen Musikdownload erhält, leitet das Unternehmen 70 Cent an die Musikindustrie weiter. Die wiederum bezahlt üblicherweise 9,1 Cent an die Künstler beziehungsweise die Rechteinhaber. Genau diese 9,1 Cent sollen nun nach einem Vorschlag der National Music Publishers Association (NMPA) auf 15 Cent erhöht werden.

Apple gibt an, dass es den überwiegenden Teil der verbleibenden 29 Cent pro Song für den Unterhalt von iTunes benötige. „Apple hat wiederholt klargestellt, dass es zu seinen Unternehmenszielen gehört, Geld zu verdienen. Wir werden voraussichtlich den iTunes Music Store nicht weiterführen, wenn er nicht mehr profitabel ist“, erklärte Cue gegenüber dem CRB.

Wie Fortune berichtet, will sich die Musikindustrie nicht an den Kosten für höhere Lizenzgebühren beteiligen. Statt dem von der NMPA vorgeschlagenen Festbetrag von 15 Cent will die Musikindustrie eine Provision von 8 Prozent auf Musikdownloads bezahlen. Im Falle von iTunes würden sich die Lizenzgebühren auf 5,6 Cent reduzieren. Die Digital Media Association (DiMA), die Apple und andere Anbieter digitaler Musikdownloads vertritt, will dem Bericht zufolge die Lizenzgebühren auf 6 Prozent absenken.

Der Präsident der NMPA David Israelite erklärte, die Berechnung der Lizenzgebühren als Provision sei inakzeptabel. „Apple will bestimmt gerne billige Musikdownloads anbieten, um seine iPods besser verkaufen zu können. Aber wir erhalten keinen Penny, wenn Apple einen iPod verkauft.“ Das CRB hat eine Entscheidung über die zukünftigen Gebühren noch für diese Woche angekündigt.

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6 Kommentare zu Apple droht Musikindustrie mit Schließung von iTunes

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  • Am 6. Oktober 2008 um 8:04 von Zehn Hanir

    Weg mit denen !!!
    Schön das Ihr alle eine ähnliche Meinung vertretet..
    Jetzt handelt danach, 1 Jahr keine Musik kaufen ob über Online, CD, oder sonst was.
    Außer natürlich direkt beim Künstler, wenn das 70% aller Kunden machen was denkt Ihr was von dem Syndicat übrigbleibt ;)
    Alle Macht liegt beim Konsumenten, wenn man alle unter einen Hut bringen würde..
    Man darf ja mal träumen ;)

  • Am 4. Oktober 2008 um 19:11 von nixdabei

    ca. 10ct bekommt der schaffende …… !
    na da weiß ich ja spätestens jetzt, weshalb ich nie ein schlechtes gewissen hatte! bestätigt meine meinung von anfang an – 25ct pro titel bin ich sofort bereit zu zahlen … an den künstler!!!

  • Am 3. Oktober 2008 um 20:39 von salnet

    Wo ist denn da die Drohung?
    nt

  • Am 3. Oktober 2008 um 11:43 von andy###

    Mehr Geld für Künstler gerechtfertigt
    Nur ~ 10 Cent bekommt der Künstler pro verkauften Titel. An für sich bin ich für eine Erhöhung dieses Anteils.
    Der Künstler sollte für sein Schaffen schon angemessen belohnt werden.
    Dieser muss, wenn er 100 000 € verdienen will, 1 000 000 Songs verkaufen. Da wundert es nicht, dass Bands nur noch am Touren und Gigs geben, weil sie damit wesentlich mehr verdienen.
    Bin für eine Erhöhung des Anteils, die den Künstler zugute kommen, und für eine Senkung des Anteils für die Musikindustrie.

  • Am 2. Oktober 2008 um 21:20 von Matthias

    Wer hat der Musikindustrie ins Hirn gesch….
    70 cent an Musikindustrie
    9 cent an Künstler
    20 cent an iTunes

    Erhöhung auf 15 cent für den Künstler ?
    Gute Sache !
    iTunes soll es bezahlen, oder der Endkunde ?
    Gequirlte Mäuseka…

    Ehrlich, alle in einen Sack (außer Künstler) und mit dem Knüppel drauf.

    Also, hier mein fairer Vorschlag:
    Künstler: 50 cent
    Musikindustrie: 15 cent
    iTunes: 15 cent

    Wer macht die Musik, wer schreibt den Hit ?

    Die Industrie bewertet ihren Stellenwert echt über, weit über.

    Theoretisch könnte iTunes auch jeden Künstler direkt bedienen, wie auch jeden Endkunden. Direkt-Marketing und Direkt-Verwaltung.
    Künstler und iTunes machen dann Halbe-Halbe.
    Beide Parteien könnten den Endpreis senken und hätten trotzdem mehr dran verdient.

    Mehr Geld für Werbung und für Förderung ausgeben, was die Musikindustrie gerne als Vorwand für ihren unnützigen Betrag angibt, heißt auch gleich mehr verkaufte Downloads und mehr Gewinn. Also keine Mehrkosten nötig.

    Da ist ein riesen geldfressender Aparat hinter, den es heute kaum noch benötigt !!!

    • Am 3. Oktober 2008 um 11:49 von andy###

      AW: Wer hat der Musikindustrie ins Hirn gesch….
      Stimme dir da voll und ganz zu.
      Der Anteil für die Musikindustrie ist nicht mehr zeit- und sinngemäß.
      Der Vertrieb verläuft eh schon elektronisch – man benötigt keine Fabrik mehr, in der die CDs gefertigt werden. Das rechtfertigt auf keinen Fall mehr die hohen Anteile.
      Und erst recht braucht’s keine Werbung für Musik, die kauf ich mir doch nicht, weil sie gerade im Angebot ist, sondern weil sie mir gefällt.

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