Belkin frisiert angeblich Produktbewertungen

Blog: Mitarbeiter des IT-Anbieters schreibt in Online-Jobbörsen Aufträge für positive Anwender-Berichte aus

Wie der Weblog Daily Background berichtet, hat ein Mitarbeiter des amerikanischen Hardware-Herstellers Belkin geschönte Produktbewertungen in Auftrag gegeben. Über die Amazon-Ausschreibungsbörse Mechanical Turk habe Michael Baynard, Business Development Representativ bei Belkin, Autoren angeheuert, die positiv über ein Produkt schreiben sollten – auch ohne es jemals in Händen gehalten zu haben. Bei dem Gerät handelt es sich laut Daily Background um einen Belkin-Router, der zuvor überwiegend schlechte Anwender-Bewertungen erhalten hatte.

Für jede positive Bewertung erhalten Anwender 65 US-Cent. Auch auf buy.com und auf Newegg habe Baynard ähnliche Aufträge vergeben, so der Bericht.

Derartige Vorgehensweisen lehne sein Unternehmen ab und führe sie auch nicht durch, äußerte Belkins Präsident, Mark Reynoso, in einer Stellungnahme. Man bedauere den Vorfall sehr, es handele sich dabei aber um einen Einzelfall. Außerdem habe man alle derartigen Ausschreibungen entfernen lassen.

Themenseiten: Belkin, Telekommunikation

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Belkin frisiert angeblich Produktbewertungen

Kommentar hinzufügen
  • Am 20. Januar 2009 um 22:12 von irishdelight

    Leider kein Einzelfall
    Dies ist leider kein Einzelfall. Das Fälschen von Kundenrezensionen hat sich zu einer (äußerst unethischen) gängigen Praktik im Online Marketing vieler Unternehmen entwickelt. Sicher, die Aufdeckungswahrscheinlichkeit ist sehr gering. Das Beispiel "Belkin" zeigt jedoch, dass Unternehmen mit erheblichen Reputationseinbußen zu rechnen haben, wenn ihre Missetaten auffliegen.
    Es bleibt abzuwarten, inwieweit Belkin durch den Vorfall ein "messbarer" Schaden entsteht. Aus der Verbraucherperspektive wäre es zumindest wünschenswert, wenn Belkin einen ordentlichen Denkzettel verpasst bekäme, der auch auf andere Unternehmen eine abschreckende Wirkung hat. Sicherlich können diese dann anstatt das Fälschen von Rezensionen zu unterlassen, dazu übergehen noch geschickter zu versuchen, beim Fälschen (oder Fälschen lassen) nicht aufzufallen.
    Insofern sind auch Amazon und Co. gefragt, ihre online Feedback-Mechanismen zu verbessern!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *