Microsoft hat drei selbst entwickelte Linux-Treiber unter der GNU General Public Licence (GPL) v2 veröffentlicht. Es ist das erste Mal, dass der Softwareanbieter Linux-Code der Community unter einer Open-Source-Lizenz zur Verfügung stellt.
Der Softwareanbieter will nach eigenen Angaben mit der Veröffentlichung die Integration von Windows und Linux verbessern. Die Treiber ermöglichen virtuellen Linux-Maschinen, direkt auf Microsofts Hypervisor Hyper-V zuzugreifen und dadurch dieselbe Performance wie ein virtuelles Windows zu erreichen.
Laut Tom Hanrahan, Leiter von Microsofts Open Source Technology Center, sollen die in Zusammenarbeit mit dem Hyper-V-Team entwickelten Treiber Kunden dabei helfen, ihre Rechenzentren zu konsolidieren. Kunden hätten gegenüber Microsoft den Wunsch geäußert, nur eine Virtualisierungsplattform einzusetzen, um die Komplexität ihrer Infrastruktur zu reduzieren, so Hanrahan.
Im Gegensatz zu Windows sind Treiber unter Linux Bestandteil des Kernels. Der wiederum steht unter der auch von Microsoft gewählten GPL v2. Zu den wichtigsten Entwicklern des Linux-Kernels gehören Red Hat, Intel, Novell, IBM und Oracle.
Die Ankündigung von Microsoft, erstmals Linux-Code unter der GPL zu veröffentlichen, hat für einigen Aufruhr gesorgt. Zu bedenken ist allerdings, dass die veröffentlichte Software nicht dazu dient, Linux besser zu machen, sondern Windows als Host für Linux. Dennoch sind die für jeden verwendbaren 20.000 Zeilen Code ein Meilenstein eines Öffnungsprozesses, die Microsoft durchzumachen scheint. Ein anderer solcher Meilenstein besteht darin, dass die Online-Version von Office 2010 den Browser Firefox unterstützen wird. Damit ist erstmals ein Teil von Microsoft Office unter Linux nutzbar.
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