Abzocker-Firma will auf Kauf von Kreditkartendaten verzichten

Ein Komitee des amerikanischen Senats beschäftigt sich mit den Geschäftspraktiken des Web-Marketers Affinion. Kunden sollen in Abofallen gelockt worden sein. Das Unternehmen verspricht dem Senat Besserung.

Die Web-Marketing-Firma Affinion Group hat öffentlich angekündigt, dass sie einige ihrer umstrittenen Geschäftspraktiken ändern will. Der Schritt kommt, nachdem sich bereits ein für Handelsfragen zuständiges Komitee des amerikanischen Senats mit dem Geschäftsmodell von Affinion und zwei Mitbewerbern, Vertrue und Webloyalty, befasst.

Affinion und die anderen Unternehmen werden beschuldigt, Verbraucher, die im Web einkauften, mit Tricks zum Abschluss eines Abonnements gebracht zu haben. Dabei mussten die Opfer monatliche Beiträge von bis zu 20 Dollar (knapp 14 Euro) zahlen. Laut Regierung sollen die Firmen E-Commerce-Anbieter dafür bezahlt haben, die Kreditkarteninformationen ihrer Kunden weiterzugeben. Ein Anbieter, United Online, habe auf diese Weise 70 Millionen Dollar (48 Millionen Euro) eingenommen – und das Geschäft mit den Marketing-Unternehmen geht weiter.

Die drei Unternehmen haben bestritten, irgendetwas Verbotenes zu tun. Affinion informierte aber das „US Senate Commerce Committee“ darüber, dass es keine Kreditkartennummern und keine Informationen über deren Besitzer mehr von einem anderen Anbieter beziehen werde als von dem Besitzer selbst. Bevor man einen Kunden in irgendeine Form von Mitgliedschaft aufnehme oder seine Kreditkarte belaste, müsse der Kunde die Transaktion selbst in Auftrag gegeben haben.

Nachdem die Regierung ihre Untersuchungen begonnen und herausgefunden hat, dass die meisten Mitglieder der Vorteilsprogramme die Verträge ohne ihr Wissen geschlossen haben, sind die betroffenen Marketingfirmen zurückgerudert. Dass Affinion sich jetzt verpflichtet, Kreditkarteninformationen nicht mehr zu kaufen – ein Verfahren, das „Datapass“ genannt wurde – ist ein direkter Erfolg von Senator Jay Rockefeller:

„Ich bin zufrieden, dass Affinion zugestimmt hat, seine Geschäftspraktiken zu ändern“, teile Rockefeller mit. „Diese Unternehmen haben Millionen von Kundenkreditkarten abgebucht, ohne die Zahlungsinformationen direkt von den Kunden bekommen zu haben. Affinions Entscheidung, das sogenannte „Datapass“-Verfahren zu beenden, ist ein richtiger Schritt. Die Untersuchungen werden aber weitergehen und nicht enden, bis alle Online-Käufer geschützt sind und ‚Datapass‘-Marketing endgültig beendet wurde.“

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