Bericht: Infineon denkt über Staatsbürgschaft nach

Der angeschlagene Chiphersteller will mehrere hundert Millione Euro Staatshilfe beantragen. Dazu führt er unter anderem Gespräche mit dem Kanzleramt. Das Geld soll aus dem Deutschlandfonds kommen.

Infineon will offenbar staatliche Hilfe in Anspruch nehmen. Wie mehrere Zeitungen unter Berufung auf Quellen aus dem Umfeld des angeschlagenen Chipherstellers berichten, prüft dieser derzeit einen Antrag auf eine Staatsbürgschaft über mehrere hundert Millionen Euro.

Infineon befinde sich zwar nicht unmittelbar in einer prekären Finanzlage, für das kommende Jahr müsse der Hersteller jedoch eine Refinanzierung erreichen, heißt es. Nach Informationen der Welt am Sonntag führen Infineon-Chef Peter Bauer und Finanzvorstand Marco Schröter deswegen Gespräche, unter anderem mit dem Kanzleramt. Spätestens im Juli brauche man eine Entscheidung. Das Geld soll aus dem Deutschlandfonds kommen, den die Bundesregierung für Firmen in Not bereitgestellt hat.

Infineon lasse derzeit von der Unternehmensberatung McKinsey einen Geschäftsplan ausarbeiten, so die Zeitung. Dabei handle es sich um ein Konzept, wie der Münchener Konzern aus der Krise kommen könne. Zudem habe er die Beratungsgesellschaft Roland Berger mit der Finanzierungsplanung beauftragt.

Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung muss der Hersteller im Jahr 2010 Wandelanleihen im Nominalvolumen von 698 Millionen Euro zurückzahlen. Bereits in diesem Jahr würden zudem kurzfristige Verbindlichkeiten von etwas mehr als 200 Millionen Euro fällig.

Ein Infineon-Sprecher wollte die Spekulationen über eine Staatsbürgschaft nicht kommentieren. Infineon könnte sich aber an seinem Konkurrenten STMicroelectronics orientieren. Dieser hat vom französischen Staat eine Hilfe in Höhe von über 500 Millionen Euro erhalten.

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