Bericht: Piratenpartei will NRW-Wahlkampf durch Aktiengesellschaft finanzieren

Mindestens 10.000 stimmrechtslose Vorzugsaktien sollen zum Preis von je 25 Euro ausgegeben werden. Die Stammaktien mit Stimmrecht bleiben im Besitz der Partei. Eine Ausschüttung ist denkbar, falls durch Werbeartikel Gewinne anfallen.

Logo der Piratenpartei

Die Piratenpartei plant, eine Aktiengesellschaft zu gründen, um Kapital für den Landtagswahlkampf in Nordrhein-Westfalen (Wahl am 9. Mai) zusammenzubekommen. Das berichtet die „Wirtschaftswoche„.

Von den insgesamt 50.000 Aktien der Gesellschaft mit je einem Euro Nennwert plant die kleine Partei, mindestens 10.000 stimmrechtslose Vorzugsaktien zu einem Preis von je 25 Euro auszugeben. So will sie sich das benötigte Wahlkampfbudget von 250.000 Euro sichern. Die Hälfte aller Papiere sollen stimmrechtslose Vorzugsaktien sein, die andere Hälfte Stammaktien mit Stimmrecht, die jedoch im Besitz der Piraten bleiben. Das sieht ein Konzept vor, über das die Partei am kommenden Wochenende (23./24. Januar) auf ihrer Landesmitgliederversammlung in Gelsenkirchen entscheiden wird.

Auch eine Ausschüttung sei denkbar, denn die AG soll später die Werbeartikel der Partei vertreiben. Dabei könnten durchaus Gewinne anfallen. Zunächst bekämen die Anteilseigner jedoch nur ein Zertifikat.

„Als Gegenwert erhalten die Aktionäre eine Schmuckurkunde, die sie sich an die Wand hängen können“, sagte Landespressesprecher Rainer Klute der Wirtschaftswoche. Dass die Ausgabe von Aktien die Höhe der Spenden schmälert, die als Grundlage für die staatliche Parteienfinanzierung dienen, störe die Überlegungen nicht. Denn das wirke sich erst 2011 aus, so Klute.

Bei der letzten Bundestagswahl am 27. September 2009 hatte die Piratenpartei zwei Prozent erreicht, in NRW allerdings nur 1,7 Prozent.

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3 Kommentare zu Bericht: Piratenpartei will NRW-Wahlkampf durch Aktiengesellschaft finanzieren

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  • Am 19. Januar 2010 um 11:34 von Kai Uwe Joppich

    Falsche Darstellung
    Die AG ist keine beschlossene Sache, und steht auch nicht zur Abstimmung auf dem nächsten Landesparteitag am 23./24.01. Auch die Berichterstattung der Wirtschaftswoche ist nicht richtig. Es wäre besser, richtig und selbst zu recherchieren, damit falche Berichte nicht auch noch falsch übernommen werden.

    • Am 19. Januar 2010 um 11:37 von ZDNet-Redaktion

      AW: Falsche Darstellung
      Danke für den Hinweis. Wir erlauben uns, hier anzumerken, dass der Artikel mehrfach die Wirtschaftswoche als Quelle nennt und insofern völlig korrekt ist. Eine Eigenrecherche wäre natürlich besser gewesen, wie Sie zu Recht anmerken.

      Viele Grüße,
      die Redaktion

  • Am 19. Januar 2010 um 10:10 von Rainer Klute

    Piraten-AG keineswegs beschlossene Sache
    Anders als der Artikel in der Wirtschaftswoche suggeriert, ist eine Piraten-AG keineswegs beschlossene Sache. Sie nicht mehr als eine unter mehreren Optionen zur Wahlkampffinanzierung.

    Die Piraten-AG steht auch keineswegs zur Beschlussfassung auf der Tagesordnung des Landesparteitags der NRW-Piraten am kommenden Wochenende. Es ist lediglich völlig nicht ausgeschlossen, dass das Thema unter »Sonstiges« besprochen wird.

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