Die beiden neuen SAP-Chefs Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe haben den Unternehmenskunden einen offenen Brief geschickt. Er spricht die Fragen an, warum die Konzernspitze verkleinert wurde und welche Folgen dies für den Konzern und die Anwender seiner Software hat.
Die beiden neuen Chefs sprechen indirekt den Abgang Léo Apothekers, den Rückzug aus gesundheitlichen Gründen von COO Erwin Gunst und den Rücktritt des Business-Objects-CEO und Vorstands John Schwarz an. „Bedeutet das neue Management auch einen Strategiewechsel?“, heißt es in dem Brief. Die Antwort lautet Nein. An der Produkt-Roadmap habe sich nichts geändert.
Den deutlich verkleinerten Vorstand – mittlerweile besteht er nur noch aus fünf Mitgliedern – sieht McDermott als Vorteil, wie er am Rand der CeBIT erklärte: „Ich denke, dass wir mit einem kleineren Führungszirkel unsere Ziele viel besser und schneller erreichen können. Der alte Vorstand war einfach zu groß.“
Auch auf John Schwarz werde niemand nachfolgen, bestätigte McDermott. Ob Business-Objects-Kunden, die keine SAP-Anwender sind, jetzt um die Unabhängigkeit des Business-Intelligence-Riesen fürchten, hält er für „nicht relevant“. Bei SAP macht man keinen Hehl daraus, dass man die Integration von Business Objects weiter voranzutreiben gedenkt. Vielleicht ist dies ja auch der Grund für John Schwarz‘ Rücktritt, der laut offizieller Verlautbarung sich jetzt Gedanken darüber macht, welche Rolle er künftig in der IT-Industrie zu spielen gedenkt.
In den nächsten Tagen will die SAP-Führung über eine Blog-Plattform noch enger in Kontakt mit den Anwendern treten. Wem schon jetzt eine Frage auf der Seele brennt, der kann sich unter der Mailadresse co-ceo@sap.com an das Unternehmen wenden.
Die neue SAP-Doppelspitze, Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe, demonstriert Geschlossenheit (Bild: Martin Schindler, silicon.de).
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