Der PC-Ware-Vorstand hat bekannt gegeben, dass er keine Möglichkeit mehr sieht, die Geschäftsfelder Hardware-Handel im Client-Server-Umfeld und Technical Services mittelfristig profitabel fortzuführen. Er hat deshalb entschieden, diese beiden Geschäftsfelder in Deutschland aufzugeben. Im Bereich Consulting sollen nicht näher erläuterte Veränderungen vorgenommen werden, da die Entwicklung ebenfalls nicht zufriedenstellend sei.
Durch die Neuorientierung verlieren etwa 170 Mitarbeiter ihre Stelle. Insgesamt beschäftigt PC-Ware in 25 Ländern in Europa, Südafrika, China und Kasachstan rund 1800 Mitarbeiter. Bestehende Verträge mit Kunden wollen die Leipziger trotz des Umbaus vertragskonform erfüllen.
PC-Ware musste im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009/2010, das am 30. Juni zu Ende ging, beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 6,3 Prozent auf 216,4 Millionen Euro hinnehmen. Der Rohertrag ging mit 9,7 Prozent sogar stärker als der Umsatz zurück. Er lag bei 141,5 Millionen Euro. Beim Vorsteuerergebnis (EBT) verzeichnet die Bilanz ein Minus von 7,4 Millionen Euro. Das Segment „Volume Business“, in dem Softwarelizenzierung und der Handel mit Hardware zusammengefasst sind, schrumpfte im vergangenen Quartal um 6,1 Prozent auf 181,5 Millionen Euro.
Die Entlassungen sind Teil eines breit angelegten Sparprogramms. Beispielsweise hat PC-Ware Berichten zufolge seinen Sponsoring-Vertrag mit dem Leipziger Gewandhaus über 50.000 Euro nicht verlängert. Knut Löschke, Gründer und ehemaliger Vorstandschef von PC-Ware, bezeichnete dies, ebenso wie die Streichung der Zuschüsse für die Betriebs-Kindertagesstätte, in einem Zeitungsinterview als „skandalös“. Zudem hat der aktuelle PC-Ware-Chef Klaus Elsbacher im Gespräch mit der Fachhandelszeitschrift Computer Reseller News vor einigen Tagen angekündigt, dass der PC-Ware-Besitzer Raiffeisen ein Delisting von der Börse anstrebe.
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