Samsung könnte Intel bald an Marktwert übertreffen

Analysten sehen die Börsenkapitalisierung im Aufwind. Der koreanische Elektronik- und Halbleiterhersteller könnte Intel schon 2010 überholen. Lediglich ein Aufschwung im PC-Markt würde das verhindern.

Samsung könnte von Marktwert her bald Intel erreichen und überholen. Samsungs Börsenkapitalisierung ist in diesem Jahr auf 91,5 Milliarden Dollar (63,4 Milliarden Euro) gestiegen. Im vergangenen Jahr waren es noch 61,8 Milliarden Dollar (43 Milliarden Euro). Mit dem 2.September als Stichtag hatte Intel eine Marktkapitalisierung von 110 Milliarden Dollar (76 Milliarden Euro), schrumpfte aber um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Otto Schily besucht Samsung auf der CeBIT 2005 (Bild: Samsung).
Otto Schily besucht Samsung auf der CeBIT 2005 (Bild: Samsung).

„Wahrscheinlich wird Samsung Intel von der Marktkapitalisierung her innerhalb eines Jahres überholen – es sei denn, die Nachfrage nach PCs erholt sich ganz dramatisch“, erklärte Song Myung Sup, Analyst für HI Investment & Securities, gegenüber ZDNet Asia. Er prophezeit Samsung einen Gewinn aus dem operativen Geschäft von 10,4 Milliarden Dollar (7.2 Milliarden Euro) für 2010. In diesem Jahr waren es 7,7 Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) und 2008 4,7 Milliarden (3,3 Milliarden Euro) gewesen.

Die Aussichten und die Börsenbewertung sind so gut, weil 2009 für Samsung ein so erfolgreiches Jahr war. Der Marktanteil bei Speicherchips stieg trotz Finanzkrise von 21 Prozent Ende 2008 auf jetzt rund 27 Prozent.

Samsung ist zudem der größte Hersteller von Fernsehern weltweit und der zweitgrößte Mobiltelefonhersteller. Schon 2002 konnte das Unternehmen nach Marktwert gemessen Sony überholen. Jetzt haben die Koreaner ihren Vorsprung auf Sony bei Flachbild-Fernsehern ausgebaut und den Verkauf von Mobiltelefonen gesteigert. Letzteres gelang ihnen in einer Zeit, in der der Mobilfunkmarkt in noch nie dagewesenem Ausmaß schrumpfte.

Die guten Aussichten verdankt Samsung obendrein seinem ausgewogenen Portfolio an Geschäftsfeldern. Noch bis vor einigen Jahren stammten 60 Prozent des Gewinns aus dem Verkauf von Speicherchips. 2010 soll es deutlich weniger als ein Drittel des Gewinns sein. Analysten sagen für diesen Zeitraum eine Erholung der Halbleiterbranche vorher. Etwa die Hälfte des Gewinns kommt aus den Bereichen Mobiltelefone und Fernseher, der Rest aus dem Verkauf von Flüssigkristall-Displays.

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