Sky-Chef Mark Williams wirft das Handtuch

Den Pay-TV-Sender wird ab 1. April 2010 Brian Sullivan leiten. Die Quartalszahlen lassen die Gewinnschwelle in weite Ferne rücken. Die neue Preisstruktur führt zu zahlreichen Kündigungen.

Der Vorstandsvorsitzende des Bezahlfernsehsenders Sky Deutschland (vormals Premiere), Mark Williams, wird sein Amt zum 31. März 2010 abgeben. Nachfolger wird Brian Sullivan, der derzeit die Bereiche Kundenbeziehungen und Produktentwicklung bei Sky in Großbritannien leitet. Das teilte Sky gestern in einer Presseerklärung mit. Zur Begründung nannte der Sender persönliche Gründe von Mark Williams.

Mitte November legte das Unternehmen enttäuschende Quartalszahlen vor, die das Erreichen der Gewinnschwelle in weite Ferne rücken ließen. Der operative Verlust lag bei 87,9 Millionen Euro, was einer Steigerung von 226 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.

Das Unternehmen konnte zwar 201.000 neue Abonnenten gewinnen, musste jedoch 134.000 Kündigungen verschmerzen. Experten vermuten, dass das Unternehmen sich zu stark auf die von vielen Ökonomen belächelte Modekennziffer ARPU (Average Revenue per User, deutsch: durchschnittlicher Umsatz pro Kunde) fokussiert hat.

Konkret bedeutet das, dass Sky von seinen Kunden höhere Preise verlangt. Wer ein neues Abonnement abschließt, um die Fußballbundesliga oder Spielfilme zu sehen, muss seit Juli zunächst das Basispaket „Sky Welt“ buchen, das aus einer Zusammenstellung zahlreicher Spartensender besteht. Bestandskunden müssen nach Ablauf ihres Laufzeitvertrages auf ein teureres Abonnement umsteigen.

Themenseiten: Business, HDTV, Kopierschutz, Quartalszahlen

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2 Kommentare zu Sky-Chef Mark Williams wirft das Handtuch

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  • Am 3. Dezember 2009 um 17:18 von Gismo

    87,9 Euro?
    Der Verlust betrug nur 87,9??^^

    • Am 3. Dezember 2009 um 17:30 von Christoph H. Hochstätter

      AW: 87,9 Euro?
      Da ist uns natürlich ein Fehler unterlaufen. Der Quartalsverlust betrug 87,9 Millionen Euro.

      Wäre der Verlust tatsächlich nur 87,90 Euro, hätte Mark Williams vermutlich nicht das Handtuch geworfen, sondern wäre beim Großaktionär News Corp. gefeiert worden.

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