Urheberrechtsklage gegen Microsoft, Yahoo und Real eingereicht

Die Beklagten sollen mehr als 200 Kompositionen ohne die benötigten Lizenzen angeboten haben. Mehrere Musikverlage und Komponisten fordern bis zu 150.000 Dollar Schadenersatz für jede Urheberrechtsverletzung.

Der britisch-amerikanische Musikverlag Music Copyright Solutions (MCS) hat zusammen mit weiteren Rechteinhabern eine Urheberrechtsklage gegen Microsoft, Yahoo und Real Networks eingereicht. Die Kläger werfen den drei Unternehmen vor, mehr als 200 Kompositionen über ihre Dienste Zune Marketplace, Yahoo Music und Rhapsody angeboten zu haben, ohne Lizenzen dafür zu besitzen.

Der Klageschrift zufolge benötigt ein Lizenznehmer für eine Übertragung, Aufführung oder Wiedergabe eines Musikstücks nicht nur die Rechte an der jeweiligen Aufnahme, sondern auch die Rechte an der zu Grunde liegenden Komposition. Die Rechte an den Kompositionen liegen bei den klagenden Musikverlagen und Musikern.

Als Ausgleich fordern die Kläger einen Schadenersatz von bis zu 150.000 Dollar je Urheberrechtsverletzung. So soll Yahoo beispielsweise den Song „Fifteen Years Ago“ des Komponisten Conway Twitty auf sechs unterschiedlichen Alben angeboten haben. Daraus ergäbe sich eine Forderung von 900.000 Dollar für eine Komposition. Angesichts der in der Klage aufgeführten 200 Lieder, die für eine noch größere Zahl von Aufnahmen verwendet wurden, könnte der Gesamtschaden eine Höhe von mehreren Milliarden Dollar erreichen.

Laut Matt Rosoff, Analyst bei Directions on Microsoft, haben sich legale Musikdienste wie Zune Marketplace, Yahoo Music und Rhapsody in den letzten Jahren zu wichtigen Einnahmenquellen der Rechteinhaber entwickelt. „Die Anbieter nehmen Geld von Käufern ein und bezahlen davon die Rechteinhaber.“ Mit einer extrem hohen Schadenersatzforderung riskierten die Kläger, den Betrieb von Online-Musikdiensten zu gefährden.

Themenseiten: Business, Microsoft, Real Networks, Urheberrecht, Yahoo

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