Das US-Unternehmen Doubletwist Ventures arbeitet an einer Methode, um Apples Kopierschutzsystem Fairplay für Dritte zu öffnen. Dies berichtet das Technikportal Giga OM.
Das Kerngeschäft von Doubletwist Ventures ist das Reverse Engineering proprietärer Systeme, für die keine Lizenzierungsmöglichkeit vorgesehen ist. Dabei wird der Kopierschutz – in diesem Fall von Apple – zuerst zerlegt und anschließend ein neues DRM-System eingefügt. Diese Lösung soll es Lizenznehmern ermöglichen, ihren eigenen Content für den Ipod zu verbreiten. Fairplay verschlüsselt Musikdateien, die über Itunes bezogen werden. Somit war es bislang für Drittanbieter unmöglich, ihre mit DRM versehenen Songs auf dem Ipod abgespielbar zu machen.
Hinter dem Unternehmen steht der Norweger Jon Lech Johansen, der in der Kopierschutz-Hackerszene unter dem Namen DVD Jon bekannt ist. Bereits vor zwei Jahren hatte Johansen eine Umgehung des Apple-DRM-Systems gefunden, was jedoch eindeutig illegal war. Nun will er gesetzestreu bleiben.
Allerdings steht die Frage im Raum, ob die Vorgehensweise in Einklang mit den Gesetzen ist. Das vor Jahren eingeführte US-Urheberrechtsgesetz DMCA nennt zwar legale Einsatzmöglichkeiten für Reverse Engineering, etwa, um Interoperabilität mit anderen Software-Produkten herzustellen, doch ob diese Ausnahmen auch in diesem Fall Anwendung finden, ist schwer zu sagen.
Laut Giga OM war Johansen mit Apple-Boss Steve Jobs selbst zu Tisch, wo letzterer erklärte, sein Unternehmen sei nicht sonderlich scharf auf gerichtliche Auseinandersetzungen. Damals wusste Jobs freilich noch nichts Konkretes über das neueste Vorhaben von Johansen. Darauf will es der 22-Jährige anscheinend ankommen lassen.
Mit 15 Jahren knackte Johansen die DVD-Verschlüsselung, um Spielfilme unter Linux abspielen zu können. Dies brachte dem Norweger zwar eine Menge Ärger, jedoch auch Anerkennung in der Hacker-Szene ein. Von den norwegischen Gerichten wurde er letztendlich verschont.
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1 Kommentar zu Hacker knackt Apples Kopierschutz Fairplay
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Wie so schwierig?
"legale Einsatzmöglichkeiten für Reverse Engineering, etwa, um Interoperabilität mit anderen Software-Produkten herzustellen, doch ob diese Ausnahmen auch in diesem Fall Anwendung finden, ist schwer zu sagen."
Da können doch nur wieder die fern jeder Logik residierenden Juristen Verständnisschwierigkeiten haben…
Wenn’s jetzt auch mit dem Betriebssystem anderer Player funzt, ist die Sache doch wohl klar!