Der Finanzsektor rüstet sich zunehmend zur Abwehr von Online-Gefahren wie Phishing. Laut einer Studie des britischen National Computing Centre (NCC) stecken Banken und andere Finanzunternehmen deutlich mehr Geld in ihre IT-Abteilungen als andere Branchen. Demnach fließen pro Kunde jährlich etwa 10.000 Pfund (14.900 Euro) in die IT der Finanzbranche. Im Durchschnitt investieren britische Unternehmen gerade 3891 Pfund (5800 Euro) je Kunde in ihren IT-Bereich.
Darüber hinaus beschäftigt der Bankensektor auch deutlich mehr Mitarbeiter im IT-Bereich als die Unternehmen anderer Branchen. Während das Durchschnittsunternehmen der Studie zufolge 28 IT-Mitarbeiter pro 1000 Kunden beschäftigt, sind es bei Finanzunternehmen 75. Wenig überraschend kommt das IT-Engagement der Banken für Experten, berichtet die „Businessweek“. Weil die Online-Sicherheit für den Finanzsektor eine enorme Bedeutung habe, sei es keine Überraschung, dass diese Unternehmen dafür mehr ausgeben als der Durchschnitt, meint etwa Stefan Foster, Managing Director des NCC.
Auch im deutschen Bankensektor machen die Investitionen in den IT-Bereich einen großen Anteil aus, heißt es aus dem Bundesverband deutscher Banken (BDB). Konkrete Zahlen liegen allerdings nicht vor. „Neben der Einrichtung neuer Vertriebswege wie dem Online-Banking und der Aufrüstung der Sicherheitssysteme sind vor allem regulatorische Anforderungen für die hohen Ausgaben verantwortlich“, erklärt BDB-Sprecherin Tanja Beller. So sorgt allein die für 2008 geplante Einführung des paneuropäischen Zahlungsverfahren SEPA für Umstellungskosten in Milliardenhöhe. Darüber hinaus kommen weitere Vorschriften wie Basel II oder die Umsetzung der EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID) auf die Banken zu.
Neben dem Bankensektor investieren auch der Bereich Business Services sowie die Transport- und Energiebranche überdurchschnittlich viel in ihre IT-Abteilungen. Am wenigsten geben der Studie zufolge der Government- und der Gesundheitsbereich für IT aus. Allerdings profitieren beide Sektoren noch immer von Großinvestitionen der vergangenen Jahre. Für die Zukunft deutet laut NCC alles auf ein weiteres, wenn auch moderates Wachstum der IT-Ausgaben hin. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen rechnen in den kommenden zwei Jahren mit einem Anstieg ihrer IT-Investitionen.
Darüber hinaus hat die Umfrage noch ein weiteres interessantes Detail offenbart. Demnach läuft auf den PCs von zwei Dritteln der befragten Unternehmen derzeit das Microsoft-Betriebssystem Windows XP. Ein Drittel der Befragten will in den kommenden zwei Jahren auf Windows Vista aufrüsten. Sollten alle Erwartungen eintreffen, so der NCC, könnte Vista im Jahr 2008 auf zwölf Prozent aller britischen Computer laufen.
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3 Kommentare zu Banken rüsten zur Phishing-Abwehr
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Vistaverbreitung
Auch diese Prozentzahl scheint mir etwas hoch. Vista heißt augenblicklich meist neue Hardware + Vista anschaffen. Die heutigen Homepc’s sind meist leistungsfähig genug für aktuelle Anforderungen. Jetzt nur neue Hardware kaufen um das Leistungshungrige Vista installieren zu können, das werden sich sehr viele reiflich überlegen. Den geldwerte Vorteile hat Vista im Privatsektor gegenüber XP keine zu bieten.
Zahlen ?
Die Zahlen können entweder nicht stimmen oder unter Kunden wird etwas anderes Verstanden als allgemein üblich.
Rechnet mal aus, wie hoch die Ausgaben bei einer Bank mit mehr als einer Million Kunden wäre und überlegt euch wo dieses ganze Geld herkommen soll.
AW: Zahlen ?
Jap sehr Richtig das kann unmöglich auf normale Kunden bezogen sein.
Auch die Summe der IT Investitionen/pro Kunde kann unmöglich stimmen.